Kultur ist systemrelevant

Seine erste Legislatur im Landtag liegt fast hinter ihm. Als kulturpolitischer Sprecher der CDU hat Andreas Schumann dabei erheblich Profil entwickelt. In Südost ist seine Herausforderung aber die AfD.

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© Engelhardt

Die Scheibe ist längst repariert, aber die Spuren der Einschläge an der Wand sind noch zu sehen. Es war in der Nacht zum 3. Februar, als fünf Vermummte Steine durchs Fenster schleuderten, das Bekennerschreiben der Antifa und die darin formulierte Unzufriedenheit mit der Türkeipolitik der Regierung folgte prompt. Willkommen im Abgeordnetenbüro von Andreas Schumann, CDU. Den Standort an der Hauptstraße durch Fermersleben hat er bewusst gewählt. Vorher war der Standort in der Parteizentrale am Fürstenwall, „aber dort bist du einfach zu weit weg“, war seine Erkenntnis. Die 2019 kurz vor den Kommunalwahlen getroffene Entscheidung an einen Brennpunkt zu gehen, war keine bequeme, für den Wahlkreis Südost hätte es auch das beschauliche Ottersleben sein können. Der feige Angriff zeigte auch eine unerwartete Kehrseite: „In den Tagen danach hatten wir so viel Besuch wie nie, bekamen durch alle Altersgruppen, alle politischen Lager Zuspruch“.

Als kulturpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion hat Schumann der Kultur in den letzten fünf Jahren eine glaubwürdige Stimme gegeben. Für einen wie ihn ist sie systemrelevant und so gehört zu seiner Bilanz im Landtag, „dass wir nie zuvor soviel Geld für Kultur ausgegeben haben wie in dieser Legislatur.“ Dass man an ihn glaubt und er voranzugehen bereit ist, sieht man auch an anderem: neben intensiven Engagements in mehreren Magdeburger Vereinen, die oft genug mit dem Dom zu tun haben, sitzt er seit drei Monaten im Präsidium des Landesmusikrates, am 17. April wird er wohl auch zum Präsidenten des Chorverbandes gewählt. Wie einer wie er tickt, sieht man an seinen Umgang mit der letzten Diätenerhöhung. Die hat Schumann direkt an den Turmpark Salbke e.V. gespendet. Er war Posaunist in der Magdeburger Philharmonie, ehe er anfing, sich für Politik einzusetzen – erst im Stadtrat, 2016 holte er hier das Direktmandat für den Landtag und setzte sich damit auch gegen die in Südost (Wahlkreis 13) starke AfD durch. Seine Arbeit im Landtag würde er gerne fortsetzen, aber angesichts von Listenplatz 29 wird das nur über ein erneutes Direktmandat greifen. Keine Frage, dass er sich das zutraut. Und wenn es nicht klappt? Kein Problem, er ist keiner, der an Posten klebt: „Dann trete ich wieder den derzeit ruhenden Job als Posaunist an.“ Das Posaunespielen hat er nie aufgegeben, auch nicht im Wahlkampf.

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