Stadtfeld: Ein Laden voller Spiritualität

Neulich beim Rathausfest: Zwei Mädels bieten auf ihren Pappschildern „free hugs“ und „free energy“ an. Passanten kommen neugierig, werden umarmt und erhalten neue Energie in Form von Reiki. Eine witzige Idee vom Avalon-Team. Kristin Zabel und Ina-Maria Pohl leiten seit September den spirituellen Laden in Stadtfeld. Das Avalon lebt von „Frauenpower“; jede der insgesamt fünf Coaches gibt auf ihre eigene Art Lebenshilfe nach dem Motto „Liebe in die Welt bringen und Leid vermeiden“. „Es ist ein Ort für Menschen, die bewusst leben und sich austauschen wollen“, definiert es Pohl. Sie ist Psychologin, arbeitete in verschiedenen Kliniken, lernte Achtsamkeit kennen. Doch die wissenschaftlichen Methoden befriedigten sie nicht und schließlich fand sie ihren Weg zu Meditation, Yoga und Reiki bei einer Asienreise. Unter dem Label „Lichtallee“ arbeitet die 33-Jährige aktuell als psychologische Beraterin und Reiki-­Meisterin. „Reiki ist Lebensenergie, die unsere Selbstheilungskräfte unterstützt. Sie kann zusammen mit sanften Berührungen und mentaler Arbeit helfen, innere Blockaden zu lösen.“

Kristin Zabel bietet Kuschel-Service und besondere Heilsteine an

Seelenverwandte ist Kristin Zabel, die Germanistik und Philosophie studierte, verschiedene Jobs ausprobierte und dabei auf der Suche nach „etwas Sinnvollem“ war. Die 29-Jährige betreut den Shop, sucht besondere Edel- und Heilsteine wie den Larimar, den sie selbst trägt, aus oder Räucherwaren wie den reinigenden weißen Salbei. Zabel nennt sich auch professionelle Kuschlerin. Sie absolvierte einen Workshop beim Verein für professionelle Kuschler in Leipzig, lernte verschiedene Berührungstechniken und verschafft ihren Kunden nun mehr Leichtigkeit, Lebensfreude und Lebendigkeit. „Berührungsmangel ist wie Vitaminmangel“, erklärt sie. „Manche Menschen wollen auch nur reden, brauchen Halt und Nähe. Es geht um eine Art bedingungslose Liebe, an keine Gegenleistung ge­knüpft.“ Vorwiegend besuchen sie Männer, die sich im Alltag mit Freunden höchstens auf die Schulter klopfen, den Wunsch nach Nähe selten offen kundtun – anders als bei Frauen, die sich öfter in den Arm nehmen.“