Letzte Zuflucht Katzeninsel
Seit 30 Jahren betreibt Konrad Trummer am Rande Rothensees seinen Gnadenhof „Katzeninsel“ und ist für Hunde, Waschbären oder Shetlands die letzte Zuflucht.
Der Job hat ihn einst aus seiner Heimat in der Fränkischen Schweiz nach Magdeburg gebracht. Als Trockenbauer arbeitete er an verschiedenen Bauprojekten in der Stadt mit, ehe ihn ein Arbeitsunfall um ein Haar das Leben kostete. Als Berufsinvalide aber wollte er die Hände nicht in den Schoß zu legen. So gründete er damals am Rande des Güterbahnhofs Rothensee seinen Gnadelhof für Tiere. 30 Jahre ist das her. Die Freigehege und Lagerräume für das Futter hat er zumeist selbst gebaut. Vieles läuft über Spenden lokaler Firmen wie Toepel Bau oder Rasch Reinigung. Auch Privatpersonen bringen immer mal etwas vorbei. Die Tiere kommen auf verschiedensten Wegen zu ihm. Manche wurden ausgesetzt oder misshandelt. Der Haflinger „Fire“ wollte sich nicht reiten lassen und war insofern „nutzlos“. Und ein ganzer Waschbärenwurf kam als Jungtiere zu ihm: Jäger hatten offenbar die Mutter erlegt. Trummer päppelt die Kleinen mit der Flasche auf, aber vermenschlichen will er die Tiere nicht. Manche sogar lässt er es zu, dass Tiere weitervermittelt werden, aber die Leute schaut er sich vorher genau an. Trummer sagt: „Ich bin kein Tierschützer, ich bin Tierfreund.“ Womit er auch eine gewisse Grenzlinie zu den selbsternannten Tierschützern zieht. Die benörgeln gern mal die Haltungsbedingungen, nur mitarbeiten möchten sie nicht. Tatkräftige Unterstützung bekommt Trummer hingegen nur von einer Handvoll Menschen, die von seinem Werk angetan sind. Oft aber arbeitet er alleine. Zuverlässige Tierfreunde, die mit anpacken wollen, sind deshalb gern gesehen. Die Spendengelder reichten bisher aus, um den Gnadenhof zu unterhalten. Vor allem Futterspenden werden gerne angenommen. „Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken, die hier immer etwas vorbeibringen“, sagt Trummer. Mittlerweile ist Trummer Mitte siebzig, aber er lässt sich weder von knackendem Winterfrost noch anderem aufhalten und lacht: „Weißt Du, in meiner Familie werden alle sehr alt“.