Vom Rockstar zum Agenturhelden

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Seine 15 Minuten Ruhm hat er bereits hinter sich. Erinnert sich noch jemand an die Band Madrage? Von 1995-97 rockten sie die Magdeburger Bühnen und Michael Walendy war mit Bruder Tom Gründungsmitglied. Ob im "ISI", "Mekka", der "Kiste" oder gemeinsam mit befreundeten Bands wie "Cool, Fat, Funky" in der Factory - Madrage (zu dt. "Wahnsinn")-Shows waren stets ausverkauft. Ihr Demotape mit vier Popcore-Songs musste ins damalige "WOM" aufgrund der hohen Nachfrage nachgeliefert werden und ihre Mitwirkung beim Stück "Schluss mit lustig" in den Freien Kammerspielen ein voller Erfolg. Auch unser Magazin machte die Band groß und verhalf ihnen zu Gigs. Eine völlig andere und vorwiegend analoge Zeit, heutzutage kaum mehr vorstellbar.

Walendy, der damals nebenbei noch Jura studierte, zehrt noch heute davon. Seine Leidenschaft - schon immer die Musik. Boysetsfire zählen bis heute zu seinen Hardcorehelden. Madrage löste sich auf, doch Walendy blieb im Musikbiz. Anfangs half er als "Stage Hand" von Udo Jürgens oder begleitete andere Konzerttourneen als Produktionshelfer, später veranstaltete er selbst Independent-Konzerte. Die Konzertagentur "Genius Concerts" betreibt der 49-Jährige seit 2007. Darüber organisiert Walendy jährlich 6-10 Events deutschlandweit und ist durch die Übernahme vom kartenhaus auch Kartenvermittler für andere Veranstaltungen. Rocker Walendy kennt inzwischen jede Seite der Medaille, bleibt stets optimistisch, auch wenn sie momentan wenig glänzt. "Wir mussten im März 170 Veranstaltungen verlegen und anfangs standen die Leute im Laden und pöbelten nur. Dabei sind wir in den meisten Fällen nur Vorverkaufsstelle. Die Rückabwicklung von Konzertkarten ist ein Thema für sich, fast jeder Veranstalter handhabt es anders. Das ist problematisch. Wir leben auch von den Gewinnen der letzten Jahre, hatten einen sechsstelligen Verlust." Wie es im September weitergeht, ist wegen der neuen Verordnung am 29. August noch unklar. Walendy bemängelt, dass "in Magdeburg keiner dem anderen etwas gönnt, seien es Gastronomen oder Veranstalter und, dass ein Miteinander oft schwierig ist. Die Solidarität fehlt." Gejammert wird bei ihm und seinen Mitarbeitern trotzdem nicht, zu groß ist die Freude über ihre bisher größte Produktion mit den Harlem Globetrotters. Die Plakate dafür hingen bereits und auch auf Plattformen wie Instagram und TikTok wurde Werbung gemacht. "Die muss man heute auf dem Schirm haben." Was er ins Portfolio aufnimmt, schaut er sich vorab immer selbst an. So zählen z.B. Uwe Steimle, die Weihnachtsshow mit Angelo Kelly & Familie oder die Band Pothead dazu. Für Aufsehen wird er, bevor er im April die legendären Basketballer betreut, mit der Show "The Devils Exorcist - the Horror Experience", einer Teufelsaustreibung auf der Bühne, sorgen.

nächste. Events: Devils Exorcist, 24.10., Joey Kelly, 19.12., 3 Haselnüsse f. Aschenbrödel, 26.12., Schlagerzirkus, 31.1.21, The Harlem Globetrotters, 28.4.21