Mister Macher

Patrick Egeward hat das Ziel, die Neustadt attraktiver zu gestalten. Dafür strotzt der Geschäftstraßenmanager nur so vor Tatendrang.

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© Leon Zorn

Die Neue Neustadt gilt als vieles, aber nicht als angesagter Stadtteil. „Viele nennen sie die staubige Durchfahrt in den Norden, ein komplett falsches Bild“, meint Patrick Egeward, „das will ich ändern!“ Mit Leuchten in den Augen gießt sich der drahtige Mann eine Tasse Früchtetee auf. Seit drei Monaten ist er der neue Geschäftsstraßenmanager für die Alte und Neue Neustadt. Konkret soll er in beiden Stadtteilen die lokale Wirtschaft unterstützen und für alle Bürger attraktiver gestalten. Eine schwere Aufgabe, doch Egeward zeigt sich besonnen. „Mein Leben zeigt, dass Veränderung immer möglich ist.“

In Magdeburg aufgewachsen, arbeitete Egeward lange in Österreich, hatte Erfolg, sein Leben war augenscheinlich perfekt. „Aber farbenfroh war das irgendwann nicht mehr für mich.“, erzählt Egeward ernst. Der reine Profit erfüllte ihn nicht mehr. So gab er seinen Besitz auf, zog zwei Jahre durch Europa, lernte Menschen und Kulturen kennen: „Dabei bin ich dankbar für unsere vielfältige Welt geworden. Für das Fortleben dieser diversen Gesellschaft setze ich mich künftig ein.“

Zurück in der Heimat will er sich für die Zukunft der Neustadt einbringen. „Ein vielfältiger Stadtteil, 90 Nationen leben hier zusammen. Das kann ein Paradebeispiel für kulturelles Zusammenleben sein.“ ist Egeward optimistisch: „Wir haben so viel Kulinarik, tolle Geschäfte, Kulturhäuser – und mit St. Nicolai die schönste Kirche Magdeburgs.“ Erste mediale Aufmerksamkeit für den Stadtteil schaffte er mit dem „Cleaning Award 2022“, ein Wettbewerb für Schüler, in drei Stunden so viel Müll wie möglich von den Straßen zu sammeln. Ein voller Erfolg: etwa 5 Tonnen kamen zusammen. „So eine saubere Straße, die schafft auch Frieden im Kopf“, fügt er hinzu.

Egeward hat gerade erst angefangen, „unzählige weitere Pläne“ für den Stadtteil liegen bereit.  Schluck. „Den Tee brauche ich, um auch mal ein wenig herunterzukommen.“ Egeward lacht, aber er versprüht so viel Tatendrang, wenn man ihm gegenübersitzt, da steckt sicher ein Funken Wahrheit hinter der Aussage. Wer kann das Bild des Stadtteils verändern, wenn nicht dieser Mann?

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