Mister Telemann

Zum ersten Mal geht der Georg-Philipp-Telemann-Preis an einen US-Amerikaner. Schon seit vielen Jahren ist Steven Zohn Magdeburg verbunden.

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© Tatiana Daubek

Als die Vereinigten Staaten von Amerika 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, war die Epoche des Barocks in Europa gerade beendet. Doch auch wenn das Land jenseits des Großen Teichs die Ära der Oratorien knapp verpasste, ist Telemann den Amerikanern definitiv ein Begriff. „Barockmusik ist in den USA seit Langem populär und Telemanns Werke sind häufig im Radio oder in Konzerten zu hören.“, so der Gewinner des diesjährigen Georg-Philipp-Telemann-Preises Prof. Dr. Steven Zohn. Er selbst war schon von klein auf Fan des deutschen Komponisten: „Als junger Flötist war Telemann einer meiner musikalischen Helden.“ Während eines mehrmonatigen Studienaufenthaltes in Deutschland Mitte der 90er-Jahre verfolgte er nicht nur mit großer Begeisterung die musikalischen Festtage in Magdeburg, es gab auch seiner Arbeit Bestätigung, die sich auf Telemann konzentrierte in den USA bis dato nur für wenige Wissenschaftler interessant erschien. Mit seiner Forschung bringt er die Internationalisierung Telemanns voran und hauchte als Traversflötist einigen Werken selbst wieder neues Leben ein. Für Zohn ist der Preis die bedeutendste Auszeichnung, die er als Musiker bis jetzt erhalten hat. Erst vor ein paar Jahren erkannte die amerikanische Bach-Gesellschaft Telemann öffentlich als einen ebenso interessanten Komponisten wie Bach an. Eine solche Aussage wäre in der letzten Generation noch unmöglich gewesen. Klar ist: Zohn ist einer der Gründe, warum die „Telemann-Aktien“ in den USA steigen.

Preisträger Prof. Dr. Steven Zohn wird beim Abschlusskonzert der Telemann-Festtage am 27. März 2022 live zu hören sein

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