Mondschein-Menüs

by

© VOX/ITV Studios

© VOX/ITV Studios

© VOX/ITV Studios

© VOX/ITV Studios

© VOX/ITV Studios

© VOX/ITV Studios

Endlich zeigt die beliebte TV-Reality-Kochshow "Das perfekte Dinner" auch mal Magdeburger Hobbyköche beim Kampf am heimischen Herd um den Gewinn von 1500 EUR. Der bekannte Autor Wolf Stein war einer der Teilnehmer und hat für uns seine Eindrücke geschildert. 

Anstrengender als gedacht

Meine perfekte Dinner-Woche war lustig und unterhaltsam, aber auch anstrengender, als ich im Vorfeld gedacht hatte. Obwohl man jeden Abend ausgiebig isst, nimmt man eher ab als zu. Es geht von Termin zu Termin, von Dreh zu Dreh. Am eigenen Gastgebertag erscheint das erste Filmteam schon gegen 8 Uhr früh. Das Drehende zieht sich meist bis (sehr) weit nach Mitternacht. Fast ohne Pausen wird zunächst die Wohn- und Lebenslage des jeweiligen Gastgebers in aller Ausführlichkeit abgefilmt, sogleich geht es zum Einkaufen, danach erfolgen erste Kochvorbereitungen, dann wird der Tisch dekoriert und schließlich klingeln am frühen Abend bereits die „hungrigen Vier“ in kulinarischer Erwartungshaltung. 

Kennenlernen für die Filmklappe

Ich war der zweite in der Magdeburger Kochrunde und am Dienstag dran. Dadurch konnte ich den Rest der Woche etwas entspannter angehen und genießen.  Aber alles der Reihe nach: Der perfekte Dinner-Montag begann für mich 11 Uhr im Flair. Das erste Interview für die Sendung stand an. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch kein Kandidat vom anderen. Ich riet einfach nur ins Blaue, ob es am Abend zu einem Machdeborjer oder einer Magdeborjerin gehen würde. Dies erfuhr ich erst nach der Präsentation des entsprechenden Lichtbildnachweises und der dazugehörigen Menükarte. Cindy hieß die Köchin, die unser  Woche eröffnen sollte. Ihr Hauptgericht: Lammkarree. Natürlich fiel mir im Eifer des ersten Gefechts mit der Kamera nicht ein, welches Stück Fleisch des Jungschafes sich genau sich dahinter verbirgt. Kann ja mal vorkommen. Ich war gespannt darauf, ob ich einen meiner Dinnerkollegen kennen würde. Als sich gegen 17:30 Uhr alle nach und nach vor Cindys Haus postierten, kam mir jedoch keines der erwartungsvoll dreinblickenden Gesichter bekannt vor. Nach einiger Wartezeit – jeweils einige Meter getrennt voneinander, damit wir uns nicht schon vorher unsere kompletten Lebensgeschichten um die Ohren hauen und vor der Kamera noch alles spontan rüberkommt - klappte die Filmklappe. Zur Begrüßung marschierten wir einzeln in Cindys Garten. Dort nahm das Ganze dann, begleitet von einem feuchtfröhlichen Aperitif, seinen Lauf. Wir verstanden uns alle auf Anhieb gut – Cindy, Anja, Alex, Jens und ich.

 Punktevergabe um 2 Uhr nachts 

Während die feinen Speisen kameratauglich serviert und sogleich filmreif von uns verspeist wurden, standen Abend für Abend sieben Mann vom Filmteam neben dem Tisch und dokumentierten, was das Zeug hielt. Auch mit den Kameraleuten, den Tonmenschen und Redakteuren verstanden wir uns prächtig - eine lockere und junge Truppe. Waren alle Teller gelehrt, die Mägen bis zum Rand mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch gefüllt, die Kritiken und Lobeshymnen auf Geschmack und Zubereitung für die Nachwelt aufgezeichnet, folgte die geheime Punktevergabe der Gäste für den Gastgeber. Der lag zu diesem Zeitpunkt meist schon fix und fertig in der Küche zwischen meterhohen, auf ihren Abwasch wartenden Geschirrtürmen - froh darüber, das Heimspiel überstanden zu haben. Schlug die Uhr dann 2, ging es im Mondschein mit dem Taxi zur wohlverdienten Bettruhe. 

Speisen wie Prinz Eisenherz

Nach dem von leichter Kamerascheue und eher zaghaften Gefühlsausbrüchen begleiteten ersten Dinner am Montag, wurde die Stimmung Abend für Abend ausgelassener, entspannter und amüsanter. Ihren Höhepunkt erreichte sie am Freitag bei Jens. Als waschechter Mittelalter-Fan lud er zur waschechten Mittelalter-Tafel in sein Burgzimmer. Verkleidet als Prinz Eisenherz und Co. saßen wir zwischen Schwertern und Äxten und ließen uns das Gutsherrenmahl schmecken.

Bei mir gab es übrigens einen Crapefruit-Verbenen-Holunderinia, eine Mandelcremesuppe, Papaya mit exotischer Hackfleischfüllung und Pflaumencrumble. Welchen Platz ich damit belegt hab, darf noch nicht verraten werden, klar ist jedoch, dass ich bestimmt in der wohl kleinsten Küche der Sendungsgeschichte gekocht habe.


Das perfekte Dinner aus Magdeburg mit 

Handelsvertreterin Cindy Zacharias (27),

Autor und Musiker Wolf Stein (36),

Immobilienkauffrau Anja Hoferick-Cüppers (39),

Verwaltungsangestellter Alexander Peplinski (28),

Versicherungsgutachter Jens Alicke (48).

18. bis 22. August, 19 Uhr, VOX

Back to topbutton