Nachruf: Schauspieler Ekkehard Schwarz

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© Compagnie MD 09/Anne König

Ekkehard Schwarz stand nie auf einer der großen Bühnen der Welt. Er spielte nie den Hamlet oder den Lear. Er war weder berühmt noch reich. Er ist ein Beispiel dafür, dass es darauf nicht ankommt, denn sein Publikum liebte ihn, und er liebte sein Publikum: Die Besucher des Magdeburger Weihnachtsmarktes und die Kinder wissen seit vielen Jahre ganz genau wie der Weihnachtsmann aussieht, wie Ekkehard Schwarz.

In der Landeshauptstadt, die 37 Jahre seine Heimat war, gehörte der Mann mit der tiefen, wohlklingenden Stimme zu den wesentlichen Menschen des Kulturlebens. Sein Beruf war für ihn eine Berufung. Ob er bei Festen oder auf Märkten auftrat, mit der Musik-Comedy-Gruppe „Bördebrothers“ durch die Lande zog, ob er als Darsteller in verschiedenen Bühnenstücken gefragt war, die Freude und das Engagement für seine Profession gingen ihm nie verloren. Er war einer, der sich nicht nur um sein eigenes Wohl und Wehe als Künstler sorgte. Er engagierte sich immer wieder auch mit neuen Ideen für die Freie Szene: Erinnert sei 1990 an die Gründung von PAKK, dem Podium aller kleinen Künste. Über viele Jahre gehörte Ekke Schwarz zum wichtigen künstlerischen Kern zweier Theaterensembles: dem Holzhaustheater Zielitz und der Compagnie Magdeburg 09. Aus den Stücken von Bernd Kurt Goetz ist er nicht wegzudenken, ebenso wenig wie als Interpret der wunderbaren Lieder von Christoph Deckbar. In vierzehn Inszenierungen der Compagnie Magdeburg 09 war Ekkehard Schwarz dabei. Er spielte Otto den Großen in „Adelheid und ihre Kaiser“, war Luther in „Zum Himmel hoch!“ und ein eindrucksvoller Tod im „Mitteldeutschen Jedermann“.

Gestorben ist er auf dem Weg nach Zielitz, zur Vorstellung „Schieß mich doch zum Mond“ von Sigrid Vorpahl, einer Adaption von „My Fair Lady“. Der Doolittle war die letzte große Rolle von Ekkehard Schwarz. Er wird fehlen!

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