Liebeserklärung an die Herzensstadt

Manchmal dauert es eine Weile bis man sein wahres Zuhause findet. Im Fall von Nico Esche waren es fast 25 Jahre. In seinem Blog „Elbjewisper” berichtet er regelmäßig über seine Lieblingsstadt Magdeburg.

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© Juliane Schulze

Es ist die Nacht zum 22. April 2018. Ein Flammenmeer taucht den Hasselbachplatz in ein schauriges Licht und hinterlässt Chaos. Der 1. FC Magdeburg ist aufgestiegen und die Feierlichkeiten laufen aus dem Ruder. Nico Esche feiert nicht mit. Er steht am Fenster seiner Wohnung, mit dem Hassel zu Füßen, und lässt sich inspirieren. Später wird diese Szenerie der Einstieg für einen der Texte auf seinem Blog „Elbjewisper”. Dort schreibt der 29-Jährige regelmäßig über seine neue Heimat Magdeburg.Geboren als Wendekind in Wolfen wurde Nico mit zwei Jahren von seinen Eltern nach Oberschwaben verschleppt. Im provinziellen Ehingen erlebt er eine schwierige Jugend, bis er im Sommer 2016 mit nachgeholtem Abi vor der Entscheidung steht: Studium in Hannover oder Magdeburg? Trotz zahlreicher Vorurteile à la „Nazis und Plattenbau” entscheidet er sich aus finanziellen Gründen für die Ottostadt.

© Stefan Foag

„Ich wusste damals nicht mal, dass Magdeburg einen Dom hat” - heute nennt er es die beste Entscheidung seines Lebens und schreibt darüber.Die Themen auf seinem Blog reichen von Erzählungen über sein Leben als Ossi im Westen und als Wessi im Osten, über seine irrationale Liebe zu Magdeburger Baustellen bis hin zu einer Ode an den „gemeingefährlichen” „Hasselbloodplatz”. Seine Texte sind ehrlich, direkt, mal flapsig, mal bewusst provokant, spiegeln ihn selbst, seine Geschichte und die Stadt. „Mutti sagt, Leute die fluchen sind ehrlich und ich fluche wahnsinnig gerne”, so der Journalismus-Student. Nico Esche wirft einen einzigartigen Blick auf Magdeburg. Einen Blick, den vielleicht nur jemand haben kann, der erst eine lange Reise durchstehen musste, bis er endlich nach Hause kam.

www.elbjewisper.wordpress.com

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