Pinsel, Puder und Mascara

Der normale Arbeitsalltag? Für Felix Jones ist das nichts. Bei ihm heißt es „Work and Travel“ statt „Nine-to-five“. Als Maskenbildner verließ er das ruhige Möckern, um nun quer durch Deutschland zu reisen und sich um Make-Up, Frisuren und artistische Spezial-Effekte von Künstlern zu kümmern. Dabei fing 2012 alles mit der Friseurlehre in Magdeburg an: „Ich wollte dann aber mehr, als nur hinter dem Kundenstuhl zu stehen, sondern hier und da sein und die Kunst ausleben“, erinnert sich Felix. So entschied er sich für eine Maskenbildner-Ausbildung und kurz danach für die Selbstständigkeit. Nach der Aushilfe in der Leipziger Oper kam dann eins zum anderen: 2019 ging es für den 25-Jährigen auf die Bayreuther Festspiele, um für das passende Bühnen-Make-Up der Künstler zu sorgen, dann für ein halbes Jahr auf die AIDA, um Moderatoren kameratauglich zu machen. „Ein Arbeitstag von 13 bis 24 Uhr ist dabei nicht unüblich, manchmal auch bis in den frühen Morgen hinein“, erklärt Felix. Seine Leidenschaft, die er zum Beruf machen konnte, lässt das für ihn aber nicht wie Arbeit wirken. Mit dem Start der Pandemie und dem Ausfallen der Festspiele 2020 begann für den Selbstständigen jedoch eine schwierige Zeit, in der er sich mit Projekten des NDR, Arbeiten mit Filmstudenten und dem Knüpfen von kunstvollen Perücken über Wasser hielt. Seit April arbeitet er nun wieder bei den Festspielen, demnächst geht es zur Produktion der neuen Netflix Serie „Sisi“. Bis November wird er dabei noch die Nächte in seinem Campingbus verbringen, den er sich gemütlich umgebaut und eingerichtet hat. „Ich liebe die Abwechslung, die Kultur und die vielen neuen Menschen, die man kennenlernt“, schwärmt Felix vom Reisen.  So kann er Halt machen wo er will und die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs genießen, bevor es am nächsten Tag schon wieder ganz woanders hingeht.

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