Rausch der Geschwindigkeit

Die 17-jährige Jhoni Mennecke fährt in ihrem 300 PS starken Opel Kadett Viertel-Meile-Rennen. Damit ist sie eine der wenigen Frauen im männergeprägten Motorsport.

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Ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb – denkt sich so mancher, wenn die rote Ampel auf Grün wechselt. Was im Straßenverkehr nicht gern gesehen wird, ist beim Drag Racing, oder auch Viertel-Meile-Rennen, der Weg zum Sieg. Auch die 17-jährige Jhoni Mennecke weiß, wie sich Adrenalinrausch anfühlt, wenn man aus dem Stand über die 402 Meter lange Rennstrecke rast. Seit einem Jahr fährt die Schönebeckerin Viertel-Meile-Rennen. „Mein Papa und ich waren öfter als Zuschauer auf solchen Events. Ein Bekannter hatte uns 2022 das erste Mal zu einer Drag Racing Veranstaltung mitgenommen. Ich wusste sofort, dass ich unbedingt selber mal ein Rennen fahren möchte“ erzählt sie. Wenig später kaufte sie mit ihrem Vater einen Opel Kadett und bauten ihn um. „Den Kadett haben wir ausgeräumt, bis nur noch die Karosse übrig war. Alles wurde neu gemacht, bis aus dem Kadett ein richtiges Rennauto wurde, mit Rennsitz, Überroll-Käfig und Rennreifen“. Anfang 2023 ging Jhoni mit circa 180 PS an den Start, doch das reichte nicht aus. „Im Laufe der Saison haben wir den Kadett auf Turbo umgebaut, sodass ich Ende des Jahres 300 PS unter der Haube hatte“. Im Motorsport ist Jhoni eine von wenigen Frauen und findet es immer wieder amüsant, wie die Menschen auf ihr Hobby reagieren. „Die meisten Leute haben mir zuerst nicht geglaubt, dass ich den Kadett fahre. Viele denken, dass mein Papa das Auto fährt und sind dann total begeistert, wenn sie herausfinden, dass ich am Steuer sitze“. Und das ziemlich erfolgreich: Im Oktober erzielte sie ihre beste Zeit mit 11,5 Sekunden und einer Endgeschwindigkeit von 196 km/h. „Die kommende Saison werde ich beim Day of Thunder hier in Magdeburg starten. Danach werden wir in ganz Deutschland an Events teilnehmen.“


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