Sebastian Böhm über Talkreihe "Stadtgespräch": „Ich möchte, dass es ein wenig rotzig wird“

Die hochgefönte Frisur ist sein Markenzeichen, damit startete Sebastian Böhm einst als Szenefriseur. Nur wenige in Magdeburg verstehen die Selbstinszenierung so wie er, ein schriller Vogel, der Focus nannte ihn mal die „Lady Gaga der Friseurszene“. Mittlerweile ist der erfolgreiche Geschäftsmann und Entertainer um die 30, hat spürbar Persönlichkeit entwickelt. Dazu hat es ihn zuletzt zunehmend auf die Bühne gezogen. Seit einem Jahr läuft im legendären Kreuzberger BKA-Theater, dort wo auch Nina Hagen und Travestiekönigin Marie einst groß rausgekommen sind, sein Talkformat „Waschen schneiden talken“. Wie es sich für Berlin gehört, ist die Show dort ziemlich schrill. Talkformate im braven Magdeburg dagegen, ob früher in der Zwickmühle, im Opernhaus oder aktuell in der Xampanerija, sind eher getragen und korrekt. Böhme will etwas anderes, er will auch die Show. Bei Lanz saß er schon mal selbst im Podium, andererseits ist der steife Lanz nicht wirklich erste Liga. Böhm hält es da eher mit „Inas Nacht“, mit „TV Total“ und dem politisch unkorrekten Stil von „Die Anstalt“ – so ein Mix aus allem soll es werden. Er sagt„ Ich möchte, dass es ein bisschen rotzig ist!“ Zuzutrauen ist es ihm. Als bessere Hälfte hat er Psychologin und Buchautorin Susanne Preusker gewonnen. „Für sie ist Talk zwar Neuland, aber ich halte sie für eine tolle Autorin, einen guten Typ.“ Wohin die Reise gehen soll, zeigt das Tableau für den ersten Talk Anfang September. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat zugesagt, dazu kommt Model und DJane Micaela Schäfer und FCM-Kapitän Marius Sowislo. Ähnlich wie bei „Inas Nacht“ werden zwischen die Gespräche kleine Revuenummern eingeflochten: Die Berliner Dragqueen Margot Schlötzke wird ebenso dabei sein wie Sängerin Jade Pearl Baker oder Entertainerin Stella DeStroy. Der Platz im edlen First Club passt für dieses Format wie die Faust aufs Auge, man hat sich sozusagen gefunden. Auch sonst solls edel werden.

Zum Talk wird ein Drei-Gänge-Menü plus Amouse Bouche serviert, die Kartenpreise liegen entsprechend zwischen 69 und 82 Euro. Bei „Inas Nacht“ wird ja zum Schluss gemeinsam gesungen: „Das werde ich definitiv nicht, weil ichs einfach nicht kann.“

Zur Veranstaltung: Stadtgespräch - Talkshow & Dinner - Preusker und Böhm reden alles schön, 7. September