Secondhand für Stadtfeld

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© Vanessa Weiss

Schon Goethe legte seinem Faust die Worte in den Mund, dass "im Anfang die Tat war". Das können die 25-jährigen Magdeburgerinnen Jenny Glistau und Kristin Ernst bestätigen. Sie haben innerhalb kurzer Zeit ihren eigenen Secondhandladen eröffnet.

Cocobelle schließt, Zimmer 19 eröffnet

Sie sind keine BWL-Studentinnen oder gelernte Einzelhandelskauffrauen, die aus diesen Erfahrungen für den Secondhandladen hätten schöpfen können. Jenny wird in Kürze ihr Masterstudium der Psychologie an der Universität abschließen. Kristin studiert im Master International Vocational Education. Auf die Idee einen eigenen Secondhandladen zu eröffnen, kamen die zwei jungen Frauen Ende des vergangenen Jahres spontan. "Wir haben erfahren, dass 'Cocobelle' im Dezember schließen wird, was wir sehr schade fanden", sagt Jenny. Die Einzigen waren sie nicht. Allerdings: "Niemand ergriff die Initiative einen neuen Laden zu eröffnen." Die beiden Studentinnen schon. Durch die Unterstützung von Freunden und Familie gelang es Ihnen in kurzer Zeit einen Businessplan zu erstellen und eine geeignete Räumlichkeit für ihren Laden zu finden - in Stadtfeld.

Wohnzimmeratmosphäre in Stadtfeld

Ihr Laden sollte keine Ramsch-Atmosphäre verbreiten, sondern gemütlich sein. Bei der Suche nach einem passenden Namen dafür sind sie auf "Zimmer 19" gestoßen. Der Name ist Programm. In dem langgezogenen Verkaufsraum reiht sich Kleiderständer an Kleiderständer, allerdings am Rand. Dem gemütlichen Stöbern steht so kein unnötiges Mobiliar im Weg.  Jeweils einen Bereich für Frauen- und Männerkleidung gibt es auch, sodass nicht nur Frau im Mittelpunkt steht. Große Stehlampen mit weißen Schirmen und große braune Bücherregale verbreiten zusätzlich eine gemütliche Atmosphäre. "Wir hatten beide das Bild eines Wohnzimmers im Kopf", erzählt Kristin.

Secondhand zum Stöbern

In diesem können Kristins und Jennys Gäste vom 5. Februar an nach neuen Errungenschaften stöbern, denn dann wird es ernst. Letzte Kleidung ausgepreist und auf die Ständer gebügelt, Schaufenster auffrisiert, dann muss alles passen. Es werden sowohl Stücke aus ihrem eigenen Kleiderschrank als auch etliches von ihrer ersten großen Kleidersammelaktion zu finden sein. "Wir verkaufen die Stücke auf Kommission. Der Kunde kann sagen wie viel er für sein Stück haben möchte. Falls es zu viel oder zu wenig ist, sprechen wir nochmals miteinander", sagt Jenny. Kristin ergänzt: "Ein gebrauchtes H&M-Stück für über zehn Euro wird man bei uns nicht finden."

Viel positive Resonanz haben die Magdeburgerinnen schon über ihre Facebookseite "Zimmer 19" erhalten. "Es hat sich schon ganz schon rumgesprochen", sagt Jenny lächelnd. Wie es weitergeht hängt von der kontinuierlichen Nachfrage ab.

Zimmer 19, Lessingstraße 19,  Mi-Fr 14-19 Uhr & Sa 11-17Uhr

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