Spenden aus dem Garten: Aktion der Lebensmittelretter Magdeburg

Wenn wieder mal Leute mit Kisten, vollgestopft mit Zuccini, durch Stadtfeld pilgern, gibt es nur eine Erklärung: Sie beteiligen sich an einer Aktion der Lebensmittelretter Magdeburg und bringen Spenden aus ihrem Garten zum Familienzentrum Emma. Die gut 60 ehrenamtlichen Helfer des Spielwagen e.V. bauen auf diesen privaten Einsatz genauso, wie auf die Spenden von verschiedenen Einzelhändlern. Die 2014 gegründete Nachbarschaftsinitiative konnte sich durch solcherart Unterstützung erstaunlich entwickeln: allein 2016 erhielten sie knapp 25 Tonnen Gemüse und Lebensmittel zur Verteilung an Bedürftige. Dazu gibt es acht Verteilerkühlschränke in allen Stadtteilen. Dort kann sich jeder nach eigenem Bedarf kostenlos bedienen. Das Konzept der Lebensmittelretter unterscheidet sich von anderen foodsharing-Aktionen. "Wir wollen die soziale Interaktivität unterstützen. Deshalb kommen wir mit Bedürftigen ins Gespräch und verarbeiten Lebensmittel zum Teil gemeinsam", sagt Ralf Weigt vom foodsharingteam des Familienzentrums Emma. Jeden Mittwoch wird in der Emma generationsübergreifend gekocht  – wer Lust hat, kann vorbei kommen. Dass „die Retter so auch manchen Bedürftigen vor der Vereinsamung retten" war für die Landesjury des Deutschen Nachbarschaftspreises ein Grund, das Projekt zum Landessieger Sachsen-Anhalts zu küren. Kurz darauf bekamen sie auch einen Bundespreis verliehen.

Die mediale Aufmerksamkeit ist wichtig für sie. Denn so ist der Traum von einem Elektroauto zum Verteilen der Ware und der Aufbau weiterer Anlaufstellen zum gemeinsamen Kochen vielleicht bald kein Traum mehr.

Lebensmittel retten Magdeburg, im Spielwagen e.V., Annastraße 32, Treff: Mittwochs 14-17 Uhr, www.nachbarschaftspreis.de