Unglaublich nah: Sophie Handschuh

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Lang ist es noch nicht her, da haben wir gemeinsam in Sophies Debütroman „The Unwritten Verse“ die Lagunenstadt Venedig erkundet, ihre Protagonistin Sofia auf ihrem ersten spannenden Abenteuer begleitet,haben gelacht und geweint. Nun ist ihr neuer Roman erschienen,sicherlich kein einfacher Stoff, aber unheimlich mitreißend: „Lieder von Morgen“.

Es erzählt die Geschichte von dem Gitarrenlehrer Jonathan,der der lebensfrohen Krebspatientin Lenia das Gitarrespielen beibringen soll. Es erzählt die Geschichte davon, wie Lenias Freunde und Verwandte mit ihrer Krebserkrankung umgehen, es erzählt aber auch die Geschichte davon, wie es sich anfühlt, wenn ein geliebter Mensch mit dieser tödlichen Krankheit zu kämpfen hat. Es ist ein ganz besonderer Roman für die 23-jährige Magdeburgerin. Auch sie ist recht früh an Krebs erkrankt, konnte sich allerdings erfolgreich ins Leben zurückkämpfen.„Viel zu wenig wird die Geschichte derjenigen erzählt, die einen dann begleiten. Viel zu wenig erfährt man über ihre Gefühle“, sagt Sophie. Der Klappentext des Buches ist keine übliche Inhaltsangabe, viel mehr bringt sie das auf den Punkt, was das Buch auslösen soll: „Einen Gedanken, der bleibt“. Bestimmte inhaltliche Erwartungen werden damit dem Leser genommen, er muss sich so vollkommen dem Buch hingeben. Das entwickelt durch Sophies detailreiche Beschreibungen einen mitreißenden Sog, dem man sich gewachsen sehen muss. Aufgebrochen wird dass, indem sie beispielsweise die E-Mails von Jonathan und Lenia ins Buch transferiert und Songtexte integriert. Der Leser wird so anders fordert. „Mir war es wichtig zu zeigen, dass nicht zwangsläufig die gesunden Menschen den Kranken zeigen, wie man lebt.“So lebt das Buch von ihren persönlichen Erfahrungen, auch wenn sie Distanz halten wollte und sich bewusst dafür entschied, der Protagonistin nicht ihren Krebs anzudichten.

Sophie Handschuh, Lieder von Morgen, 516 Seiten, Books On Demand, 14.99 EUR

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