Von Null auf Hundert

Sie nennen sich Die Bossaristas und teilen ihre Liebe für den Bossa Nova, für heiße brasilianische Rhythmen, jazzige Harmonien und subtile Melodien.

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Die beiden kennen sich schon seit langen Jahren. Thomas Walther Maria stammt eigentlich aus Tangerhütte, lebt heute aber im brandenburgischen Werder. Dank seinem Lehrauftrag an der Magdeburger Musikschule führen die Wege des Jazzbassisten dennoch regelmäßig zurück an die Elbe. Und da ist auf der anderen Seite der Gitarrist Stephan van Briel. Der Jurist lebt seinen Hang zum Jazz eher auf der Hobbyseite aus, wenn auch mit äußerst professionellem Anspruch. Ganz im Stillen ist van Briel aber auch ein Fan des südamerikanisch-lebendigen Bossanovas – und das schon von Jugendbeinen an. Jazz und Bossanova sind dabei kein Widerspruch, schließlich finden sich die Ursprünge der schwarzen Jazzmusik der frühen 1920er Jahren ebenfalls im Entertainment. Der Bossanova vereint brasilianische Rhythmen, jazzige Harmonien und subtile Melodien zu so etwas wie der melancholischen Seite des Samba. Einen Höhepunkt erreichte diese Genre mit der Aufnahme „Getz/Gilberto“ von 1964, die aus der Kollaboration des Jazzsaxophonisten Stan Getz und des Gitarristen und Sängers Joao Gilberto hervorgegangen ist. Für van Briel ist das Album bis heute genreprägend und auch ihn hat es stark beeinflusst.

Jahrelang trug er die Idee mit sich herum, eine lokale Bossanova-Band zu gründen. nur mit wem? „Irgendwann hatte ich das Gefühl, wenn ich einen fragen kann, dann Thomas.“ Das war Anfang diesen Sommers. Und er traf damit ins Schwarze. Denn der hatte selbst schon länger mit der Idee geliebäugelt, diese Frage auf dem umgekehrten Weg zu stellen. Im Gespräch outete sich der Saxophonist und Sänger nicht nur als glühender Fan des Bossanova, einer Musik, die bereits in seiner Jugend einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Mehr noch war das legendäre Getz/Gilberto-Album für ihn ein Art Meilenstein auf dem Weg zum Berufsmusiker, die Wegscheide, um sich beruflich für den Jazz zu entscheiden.

Da haben sich offenbar zwei gefunden, die etwas gemeinsam haben. Im Trio „Die Bossaristas“ haben sie sich um den Bassisten Lars Knoblauch ergänzt und zollen so ihrer Liebe für den Bossa Nova Tribut. Knoblauch kommt aus Nordeutschland, aber auch er hat einen Schnittpunkt in Magdeburg, wo er ebenfalls einen Lehrauftrag an der Musikschule innehat. Insofern darf man das Trio gut und gern als Magdeburger Band bezeichnen.

Erst wenige Wochen sind vergangen, seit sich die drei Bossaristas zusammengefunden haben. Dabei widmen sie sich auch den Fortentwicklungen, die der Bossanova weltweit genommen hat. Neben den berühmten Stücken von „Getz/Gilberto“ werden eigene Werke sowie Stücke von Joao Bosco, Celso Fonseca, Paul Desmond, Manfred Krug, Stefan Gwildis oder auch den Bee Gees dargeboten.

Die Bossaristas, 16. September, 20 Uhr, Forum Gestaltung

Forum Gestaltung

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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen

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