Was macht eigentlich ...?

Adolphus, 20 Jahre ist es her, dass du für den 1. FCM gespielt hast. Welche Erinnerungen hast du an Magdeburg? Ohne Übertreibung: Sehr gute. Nach Belgien war es meine erste Station in Deutschland. Ich war damals sehr jung und allein ohne meine Familie dort. Aber die Mannschaft hatte mich von Anfang an in ihrer Mitte aufgenommen, das war in den zwei Jahren dort meine Ersatzfamilie.

In 55 Spielen für den FCM hast du 24 Tore gemacht. Dein wichtigstes war das gegen die Bayern im DFB-Pokal. Ja, das war ein Spiel. Alle erwarteten doch, dass die großen Bayern uns schlagen. Wir haben sie aber nicht nur besiegt, sondern vor allem ein richtig gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Und, ja, ich habe das Tor gemacht, was uns ins entscheidende Elfmeterschießen gebracht hat, aber es war vor allem die Teamleistung einer Mannschaft, in der bedingungslos jeder füreinander gekämpft hat, und das vor einer Fankulisse, die einfach etwas besonderes war. Das habe ich damals schon begriffen.  

War das 1:0 auch dein schönstes Tor für den FCM? Auf jeden Fall hat es mein Leben verändert, das Spiel lief damals live im TV, mit einem Mal gab es von allen Seiten Angebote, man kann sagen, es hat mich zur Legende gemacht. Ob es mein schönstes Tor war? Schwer zu sagen ...

Im Dezember bist du 41 geworden. Welche Rolle spielt der Fußball heute für dich?  Bis 2016 habe ich für den SC Herford noch in der Amateurmannschaft gespielt. Danach war Schluss für mich mit Fußball. Heute arbeite ich für einen Küchenhersteller in Ostwestfalen, dessen Chef großer Fußballfan ist. Meine Familie lebt hier, insofern ist das alles ein Glücksfall für mich. Und meine Fitness erhalte ich mir mit Laufen und Fitness-Studio.

Hast du noch Verbindungen nach Magdeburg? Keine, aber es gäbe einiges zurückzugeben für die gute Zeit damals. Wer weiß, ich habe beim Aufbau einer Fußballschule in Nigeria mitgewirkt, vielleicht vermittle ich dem 1. FCM mal einen guten Nachwuchsspieler. Dann schließt sich der Kreis.