Wenn Primeln wandern

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Der Mann ist immer wieder für Überraschungen gut. Mal trifft man Thomas Buch mit seinem alten Rad beim Volkstriathlon, dann springt er mit seiner Kneipencrew vom Jakelwood vollangezogen in den Pool. In diesem Herbst setzte sich der Gastronom mit Musikerfreunden zusammen an den Elbradweg, und gab den Marathonis beim Magdeburg-Marathon bei Kilometer 34 (da wo es bei den meisten anfängt eng zu werden) ein aufmunterndes Open-Air Konzert.

Im alten Jahr noch, am 29. Dezember, hat er den Rucksack übergeworfen

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und sich auf den Fußmarsch gemacht nach Süden in Richtung München gemacht. Sein großes Ziel war der Biathlon-Weltcup im Antholzer Tal von Südtirol. Nur für die letzte Etappe quer durch Österreich und über die Alpen hat er den Zug genommen, davor wanderte er die gut 570 Kilometer über Jena und Bayreuth bis in die bayrische Hauptstadt.

21 Tage war Buch alleine unterwegs, meist bei winterlichen Temperaturen quer durch die karge Landschaft. Für die Übernachtungen hatte er Zelt, Schlafsack und Kocher dabei. In der Regel brach er beim ersten Hellwerden zu seinen Tagesetappen auf und endete erst, wenn es wieder am Dunkelwerden war. Und er räumt ein: „Ich habe jeden Tag mit mir

gekämpft, die am Wegesrand liegenden Pensionen zu umgehen.“ Mehr als einmal in diesen drei Wochen hatte er seine mentalen und körperlichen Hänger. Über facebook und unter dem Titel „Eine Primel wandert nach Süden“, hat er die Freunde in der Heimat an seiner Reise und seinen Erlebnissen teilhaben lassen. Dort erzählt er von den sonderbaren Glücksmomenten, die solche Reisen zu sich selbst für einen bereithalten: „es reicht, wenn plötzlich der Regen aufhört oder man unverhofft ein nettes Wort mit jemandem wechselt, um das als intensives Glück zu empfinden“, sagt er. Am Ende war er angekommen in Südtirol. Für die in der Heimat leuchtete seine orangefarbene Jacke im TV gut sichtbar an der Moseralm.

www.facebook.com/thomas.buch.334

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