Lobby gesucht!

Mit einer Aktion auf dem Domplatz macht die freie Kulturszene der Stadt erneut auf sich aufmerksam. Ziel ist es, das Wachsen einer Lobby für die Kultur in politischen Gremien anzuregen.

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Kurz vor Beginn ihrer Sitzung im Finanzausschuss bot sich dessen Mitgliedern heute morgen ein unübliches Bild. Auf dem Domplatz hatten sich zahlreiche Mitglieder der Kulturszene versammelt um mit einer Live-Inszenierung auf sich aufmerksam zu machen. Mit teils selbst geschriebenen Songs, Stelzenläufern und der kunstinteressierten Anhängerschaft setzten sie sich vor dem Landtag für eine größere Kultur-Lobby in Landesgremien ein. Der Termin für diese Aktion, die bewusst nicht als "Demonstration", sondern als Liveact betitelt wurde, hätte passender nicht sein können. Ab 10 Uhr tagte nämlich der Finanzausschuss des Landtages und beriet unter anderem über einen Rettungsschirm für die freie Kulturszene. Input für diese Beratung gab Ines Lacroix, stellvertretend für die freie Kulturszene, dem Sprecher für Wirtschaft und Finanzen, Olaf Meister (B'90/Grüne) in Form eines offenen Briefes mit. 

© J. Segler

Der Brief enthält folgende Forderungen: 

1. Eine bedingungslose Unterstützung für die freie Kunst-und Kulturszene in Höhe von 1000 Euro pro Person monatlich [...]. 

2. Einen finanziellen Ausgleich für die Verluste und Auflagen, die durch die Beschränkungen für die Kultureinrichtungen entstanden sind und entstehen werden.

3. Eine Politik in Sachsen-Anhalt, die die Systemrelevanz von freier Kunst und Kultur nicht nur behauptet, sondern beweist, deshalb einen Runden Tisch zur Erarbeitung von neuen Förderrichtlinien für die freie Kunst-und Kulturszene fordert.

Mit ihrer Aktion können die Akteure bereits einen kleinen Zwischenerfolg verzeichnen. Wie Olaf Meister über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, hat "der Finanzausschuss des Land Sachsen-Anhalt hat ein eigenes Hilfsprogramm für Kunst und Kultur auf den Weg gebracht." Künstler sollen in Kürze Zuwendungen in Höhe von 3x1000 Euro beantragen können. 

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