Achtung im Straßenverkehr: So sind Sie auch im Winter sicher unterwegs

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Autofahren im Winter birgt besondere Gefahren: Draußen wird es morgens immer später hell und abends schon früh wieder dunkel. Dazu eine erhöhte Rutschgefahr durch vereiste Straßen und Schnee auf der Fahrbahn. Da kann es schnell mal zu einem Unfall kommen, der sich im besten Fall auf einen leichten Blechschaden beschränkt. Mit den folgenden Tipps kommen Sie unfallfrei durch die kalte Jahreszeit.

Unfallstatistik Deutschland: Fakten aus dem Straßenverkehr

Im vergangenen Jahr hat die Polizei in Deutschland rund 2,6 Millionen Verkehrsunfälle erfasst, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit ist der Wert im Vergleich zum Jahr 2015 um 2,7 Prozent angestiegen.

Die Zahl der Straßenunfälle und der Unfallverletzten steigt demnach weiter an, wobei die Anzahl der Personen, die aufgrund eines Unfalls ums Leben kamen, im Jahr 2016 so niedrig lag wie noch nie. Dennoch sind im Durchschnitt täglich neun Menschen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt.

Nicht selten sind veränderte Straßenverhältnisse und Witterungseinflüsse die Ursache. Viele Autofahrer schätzen das Risiko falsch ein, bei Schnee und Regen oder in der Dunkelheit zu fahren.

In Magdeburg zeichnet sich dem Statistischen Jahrbuch 2016 zufolge eine positive Tendenz ab, was die Anzahl an Unfällen insgesamt sowie die Verletzten und tödlich Verunglückten betrifft. Dennoch sollten Autofahrer gerade in der kalten Jahreszeit gut Acht geben.

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Gefahren im Winter – Darauf müssen Sie achten

Im Herbst und im Winter ist auf der Straße besondere Vorsicht geboten: Die Witterungsverhältnisse sorgen für deutlich mehr Rutschgefahren auf der Fahrbahn, zusätzlich behindern Dunkelheit und Nebelschwaden beim Befahren der Straßen, in Magdeburg und Umgebung die Sicht. Eine gefährliche Kombination, die immer wieder zu schweren Unfällen führt. Worauf Sie im Winter beim Autofahren besonders Acht geben müssen:

Nasses Laub auf der Straße

In der kalten Jahreszeit, vor allem im Herbst, sammelt sich des Öfteren Laub auf der Fahrbahn. Da es nun auch häufig regnet, wird das Laub häufig nass und es besteht eine erhöhte Rutschgefahr. Denn nasses Laub macht die Straße genauso glatt und gefährlich wie Eis: Die Blätter verhindern, dass die Autoreifen genügend Kontakt zur Straße haben. Daher geraten Autofahrer bei nassem Laub schnell ins Schleudern.  

Aquaplaning

Bei starkem Regen, der das ganze Jahr über aufkommen kann, bildet sich auf der Straße ein Nässefilm. Dieser sorgt dafür, dass die Autoreifen auf der nassen Straße keinen Halt haben. Dieses Aquaplaning erhöht die Gefahr, dass das Heck ausbricht und der Wagen ins Schleudern gerät.

Eis und Schnee

Bei Temperaturen um die Null Grad ist besondere Vorsicht geboten, weil neben Schnee auch Glatteis auf den Straßen sein kann. Besonders an Ampeln und Kreuzungen besteht Glatteisgefahr, da hier viele Bremsvorgänge durchgeführt werden. Untertouriges Fahren senkt das Risiko, dass die Reifen durchdrehen und der Wagen ausbricht. Vermeiden Sie bei Eis und Schnee unbedingt hektische Reaktionen.

Nebel und starker Regen

Nebel und starker Regen beeinträchtigen die Sichtweite beim Fahren. Außerdem verändert sich vor allem durch dichten Nebel die Distanzwahrnehmung, die Reaktionszeit verlängert sich. Dadurch ist das Risiko, einen Unfall zu verursachen, um ein Vielfaches erhöht. Hier gilt große Vorsicht und eine angemessene Fahrweise.

Wildwechsel

In der Morgen-und Abenddämmerung sind Wildtiere besonders aktiv, auch in Straßennähe. Damit steigt auch das Risiko für einen Wildunfall. Bewegt sich ein Tier auf die Straße zu, sollten Sie das Abblendlicht einschalten und vorsichtig bremsen, keinesfalls jedoch hektisch ausweichen.

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Sicher Auto fahren in der dunklen Jahreszeit: Unfälle aktiv vermeiden

Niemand ist davor gefeit, in einen Unfall verwickelt zu werden. Dennoch gibt es vieles, was jeder einzelne Autofahrer unbedingt beachten und tun sollte, um aktiv das Risiko für einen Verkehrsunfall zu senken. Fahrsicherheitstrainings werden auch in Magdeburg angeboten, um mit schwierigen Witterungs- und Sichtverhältnissen sicher umgehen zu können.

• Den verlängerten Bremsweg miteinrechnen

Laub, Regen, Schnee und Eis machen nicht nur die Fahrbahn rutschig, sondern sie verlängern auch den Bremsweg des Autos. Dessen müssen sich Autofahrer unbedingt bewusst sein, wenn sie sich im Herbst und im Winter ans Steuer setzen.

Im Vergleich zu einer trockenen Straße ist der Bremsweg auf einer nassen Straße doppelt so lang. Bei Laub verlängert er sich um das Vierfache und bei Schnee und Eis kann er bis zu zehnmal so lang sein.

Aus diesem Grund ist es ratsam, vor allem im Herbst und im Winter vorsichtig zu fahren sowie bei schwierigen Witterungsverhältnissen und glatter Fahrbahn die Geschwindigkeit zu drosseln und den Abstand zum Vordermann zu erhöhen.

• Nur mit Winterreifen fahren

Für ausreichenden Halt auf glatten Straßen sind gute Reifen erforderlich. Denken Sie daher rechtzeitig daran, die Sommerreifen gegen die Winterreifen auszutauschen. Grundsätzlich gilt für den Reifenwechsel der Merksatz „Von O bis O“, also von Ostern bis Oktober und umgekehrt. Prüfen Sie auch das Profil Ihrer Winterreifen:

Gesetzlich ist zwar eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben, allerdings empfehlen Experten für Winterreifen ein Profil von wenigstens 4 Millimetern, um genügend Halt auf vereisten Straßen gewährleisten zu können. Schon ab 3,9 Millimetern nimmt die spezielle Wirkung der Winterreifen deutlich ab und wirkt sich negativ auf den Bremsweg und das Kurvenverhalten aus.

Für Sommerreifen empfehlen Experten eine Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern, um sicher vor Aquaplaning zu sein. Generell sollte beim Reifenwechsel auch der Reifendruck kontrolliert und gegebenenfalls nachgebessert werden.

• Immer für eine gute Sicht sorgen

Dichte Nebelschwaden und starker Regen schränken die Sicht auf der Straße ein. Das alleine birgt schon ein hohes Sicherheitsrisiko, doch gerade auf dem Arbeitsweg kommt noch die Dunkelheit erschwerend hinzu.

Umso wichtiger ist es daher, immer für eine gute Sicht zu sorgen. Kontrollieren Sie die Lichtanlage des Autos auf ihre Funktionsfähigkeit und tauschen Sie defekte Lampen schnellstmöglich aus. Bei starker Sichtbehinderung sorgen Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten für mehr Durchblick.

Doch Achtung, es gibt Merkregeln wann diese eingesetzt werden dürfen. Ab welcher Sichtweite Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden dürfen, hängt davon ab, ob Sie sich innerorts, außerorts oder auf der Autobahn befinden. Aufgrund der Blendegefahr dürfen Nebelschlussleuchten erst benutzt werden, wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt, wenn man also nicht von einem Katzenauge zum nächsten schauen kann.

Sie sollten gegebenenfalls die Scheibenwischer erneuern, damit sie beim Fahren nicht schmieren und die Sicht behindern, anstatt sie zu verbessern. Einen Autoschwamm, um beschlagene Scheiben von innen abwischen zu können, sollte jeder im Fahrzeug haben.

Vereiste und verschneite Scheiben müssen vollständig freigekratzt werden und auch das Autodach ist vom Schnee zu befreien. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld von 10 bzw. 25 Euro.

• Das Auto für den Winter rüsten

Um ein Auto fit für Herbst und Winter zu machen, reichen Winterreifen allein nicht aus. Denken Sie auch daran, ein Frostschutzmittel in die Wischanlage des Autos zu geben, damit Sie auch im Winter Ihre Scheiben zwischendurch von Schmutz befreien können.

Achten Sie zudem auf eine vollständige Sicherheitsausrüstung: Ausreichend Warnwesten, ein Warndreieck und einen gültigen Verbandskasten. Sollten Sie im Dunkeln am Straßenrand anhalten müssen, ist eine Taschenlampe zur eigenen Sicherheit ratsam.

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Wenn ein Unfall passiert: So verhalten Sie sich richtig

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass Sie in einen Unfall verwickelt werden oder selbst einen verursachen. In einer solchen Situation reagieren die meisten geschockt, umso wichtiger ist es, dass Sie auch in dieser Verfassung noch genau wissen, was wann zu tun ist, um die nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können.

Andere Verkehrsteilnehmer vor der Unfallstelle zu warnen, indem Sie sie durch Warnblinker und Warndreieck darauf aufmerksam machen, ist wohl einer der wichtigsten Regeln die man beachten sollte. Zu Ihrer eigenen Sicherheit, wäre das Anlegen einer Warnweste sobald Sie das Auto verlassen überlebenswichtig.

Bitte kümmern Sie sich um verletzte Personen und benachrichtigen den Rettungsdienst, sofern dies von Nöten ist. Versorgen Sie offene Wunden und bringen Sie Bewusstlose in die stabile Seitenlage. Im Notfall sind Wiederbelebungsmaßnahmen durch eine Herz-Lungen-Massage notwendig.

Damit Sie für solche Situationen gewappnet sind, sollten Sie Ihre Kenntnisse über Sofortmaßnahmen im Notfall ab und an in einem Erste-Hilfe-Kurs, der vom Deutschen-Roten- Kreuz auch hier in Magdeburg angeboten wird, auffrischen.

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