Eins, drei, vier – und sechs!

Seit April 2017 währt der ÖPNV-Shutdown unter den Bahnhofsbrücken, ab 27. August rollen die Straßenbahnen wieder.

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Auf den ersten Blick entfallen die langen Umwege über den Südring, Fahrten in die Innenstadt werden wie in der „guten alten Zeit“ deutlich kürzer - teilweise halbiert sich die Fahrzeit. Konkret fahren die Linien 1, 3, 4 und 6 wieder über die Tunnel-Baustelle. Außerdem ist der Hauptbahnhof erstmals seit 2015 ohne lange Fußwege erreichbar, und aufgrund der noch notwendigen Umfahrung des City Carrés halten sogar alle durchfahrenden Bahnen vorm Bahnhofsportal.

Mit dem neuen Liniennetz halten aber auch andere Verbesserungen Einzug. Dazu gehören u.a. ein dichterer Takt in Sudenburg durch eine zweite Straßenbahnlinie (Linien 1 & 10), eine umsteigefreie Verbindung von Sudenburg nach Stadtfeld mit der Linie 1 und ein dichterer Takt nach Olvenstedt durch nun drei Linien (Linien 3, 4 & 5). Außerdem fährt die Linie 10 wieder durchgängig nach Rothensee, jede zweite Fahrt bis zum Barleber See. Rothensee bekommt damit nach 7 Jahren wieder einen attraktiven 10-Minuten-Takt.

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Ohne Bauarbeiten geht es auch im neuen Fahrplanjahr nicht. Ab 27. August wird zugleich der Tram-Verkehr auf der Großen Diesdorfer zwischen Westring und Adelheidring für ein Jahr eingestellt. Zusammen mit den SWM werden neue Versorgungsleitungen verlegt und die Gleisanlagen, die Fahrbahn und die Fuß- und Radwege saniert. Daher werden mit dem neuen Fahrplan die Linien 1 und 6 über Europaring, Olvenstedter Platz und Olvenstedter Straße umgeleitet. Den Ersatzverkehr für die Haltestellen Arndtstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße übernehmen die umgeleiteten Buslinien 52 und 73.

„Mit Freigabe der Tunnel-Baustelle für unsere Bahnen sind wir wieder eine echte Alternative zum Auto, da wir neben dem Fuß- und Radverkehr als einziges Verkehrsmittel auf direktem Wege die Bahnhofsbrücken passieren können“, gibt sich MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel kämpferisch und hat dabei die, bedingt durch die Pandemie-Krise, zuletzt rückläufige Entwicklung der Fahrgastzahlen im Blick.

Um schnell Fahrgäste zurückzugewinnen, möchte man sie diese neue Schnelligkeit am liebsten direkt erleben lassen und setzt in einem Aktionszeitraum bis 30. November 2020 auf Probe-Abos mit einer verkürzten Mindestvertragslaufzeit von drei Monaten. So können Fahrgäste das neue Netz bereits ab 1,27 Euro pro Tag testen.

Mindestens ebenso spannend dürfte für Fahrgäste das tägliche Beobachten des Geschehen auf der Baustelle bei der Durchfahrt sein. Die MVB gehen sogar noch einen Schritt weiter und laden am 29. August zu einer „Tunnelsafari“ mit der Straßenbahn. „Dafür verlosen wir in Kürze exklusive Plätze für eine Sonderfahrt mit historischen und modernen Straßenbahnen über die Tunnelbaustelle direkt in die Innenstadt“, blickt MVB-Marketingleiterin Cornelia Muhl-Hünicke voraus. Die Fahrt endet am Alten Markt. Bei einem kleinen Tram-Fest in der Hartstraße können auch die aus Berlin geholten „neuen“ Tatra-Bahnen in Augenschein genommen werden.

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