Tipps für Fahranfänger – souverän durch die erste Zeit

So gut wie jeder Erwachsene besitzt ihn und braucht ihn heutzutage spätestens im Berufsleben: Den Führerschein. Doch gerade in der ersten Zeit nach der erfolgreichen praktischen Fahrprüfung, in der man den Führerschein hat, freut man sich zwar über den großen Erfolg, endlich selbstständig ein Auto führen zu dürfen. Leider fehlt den jungen Fahrerinnen und Fahrern meistens die Erfahrung, um auf der Fahrt wirklich in allen Situationen ein sicheres Auftreten an den Tag zu legen. Aus diesem Grund geben wir Dir ein paar nützliche Tipps an die Hand, wie Du ohne Stress und Gefahren durch die Zeit als Fahranfängerin oder Fahranfänger kommst.

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Warum die Zeit als Fahranfänger nicht immer leicht ist      

Aller Anfang ist schwer. Dieses Sprichwort gewordene Regel bewahrheitet sich immer wieder und gilt selbstverständlich auch für Fahranfängerinnen und Fahranfänger. Dabei ist der bereits angesprochene Mangel an Erfahrung sicher einer der Gründe dafür, warum so viele Unfälle von genau dieser Personengruppe verursacht werden. Deutschlandweit sind es, was die 18 bis 24-Jährigen angeht, immerhin fast 66.000 Unfälle – viele von ihnen sind durch unüberlegte Manöver entstanden.

Dabei gilt grundsätzlich, dass Anfänger sich an die bei der Fahrschule erlernten Regeln relativ genau halten sollten. Viele von ihnen werfen stattdessen schon in den ersten Wochen nach der Entlassung in die vermeintliche Freiheit alleine zu fahren, viele der gelernten Regeln wieder über Bord und verlassen sich auf ihre Instinkte. Dummerweise sind diese mit Blick auf das Fahren noch nicht besonders weit ausgeprägt – stattdessen ist den jungen Fahrerinnen und Fahrern oft wichtig, ihre Fähigkeiten zu beweisen, obwohl dies nicht selten in gefährliche Situationen mündet.

Finger weg vom Smartphone!

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Gerade Anfängerautos sind meistens ältere Autos, bei denen das eigene Telefon nicht mittels Sprachsteuerung über den Bordcomputer bedient werden kann. Gerade dann sollten Jungfahrer die Hände vom Smartphone lassen, zum Beispiel um die abgespielte Musik zu ändern, Anrufe zu tätigen und abzunehmen oder etwas im Internet nachzuschlagen. Noch schlimmer wird es, wenn sie beginnen, mit ihren Smartphones Nachrichten zu lesen und zu tippen.

Das Problem dabei: In beinahe allen Verkehrssituationen kann die Zeit, in der die eigene Aufmerksamkeit an das Telefon gebunden ist, brandgefährlich sein. Denn in ein paar Sekunden kann der Unfall sich schon ereignet haben. Dabei ist gar nicht so entscheidend, ob Du im dichten Stadtverkehr oder auf der Autobahn abgelenkt bist, denn Gefahr entsteht so oder so. Auf der Autobahn nehmen die hohen Geschwindigkeiten der Fahrzeuge Dir die Möglichkeit, im Fall des Falles noch schnell zu reagieren. Doch selbst innerorts bei niedrigeren Geschwindigkeiten besteht ein hohes Risiko, schnell den Überblick zu verlieren und somit eine Kollision zu riskieren. Abgesehen von den vorstellbaren Folgen nimmt auch der Gesetzgeber es hier sehr genau und verschärft sogar die Strafen. Ohne eine Freisprechanlage ist nicht nur das Telefonieren am Steuer nicht erlaubt, sondern auch das Ablesen der Uhrzeit, einer SMS oder der Telefonnummer im Display ist ordnungswidrig. Um also die eigene Sicherheit zu gewährleisten und nicht in Konflikt mit den Ordnungshütern zu geraten, ist es einfacher, das Handy in der Tasche zu lassen.

Nüchtern bleiben

Gerade junge Menschen wollen gern feiern – und das ist ja auch ihr absolut gutes Recht. Gerade dann, wenn sie ihr erstes Auto bekommen haben oder sich eines von ihren Eltern leihen durften, sind Parties aller Art aber mit Vorsicht zu genießen. Denn die wenigsten Leute wollen ihr Auto freiwillig stehen lassen. Trotz des Drangs, das Auto auf jeden Fall noch nach Hause zu bringen, sollten sie allerdings sehr genau aufpassen.

Autofahrerinnen und Autofahrer, die sich in der Probezeit befinden oder noch unter 21 Jahre alt sind, haben ein absolutes Alkoholverbot. Werden sie aber trotzdem erwischt, sind die Strafen nicht nur teuer, sondern unter Umständen auch zeitintensiv. Aus diesem Grunde sollte man sich keineswegs anstiften lassen, sondern umsichtig bleiben und auf unnötige Risiken verzichten.

Gerade dann, wenn die Freunde, mit denen man eine Party besucht, den Fahranfänger oder die Fahranfängerin bitten, sie doch nach Hause zu fahren, sollten diese auch die entsprechende Rücksicht auf den Fahrer nehmen. Schließlich möchten sie sicher und gesund ankommen.

Von anderen Drogen sollte man selbstverständlich auch die Finger lassen, da sie teilweise noch stärker als Alkohol die Fertigkeit zu fahren erheblich einschränken.

Konzentration ist angesagt

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Bei jeder Fahrt gilt, auch vom Smartphone einmal abgesehen, dass Konzentration angesagt ist. Gerade, wenn man glaubt, dass man alle nötigen Fähigkeiten hat, um sich beim Autofahren gelegentlich ablenken zu lassen und trotzdem heil ankommt, gilt es, die eigene Einstellung auf den Prüfstand zu stellen.

Konzentration ist beim Autofahren immer eine grundlegende Anforderung, was der Grund sein dürfte, warum das Autofahren auf lange Sicht eine anstrengende und kraftraubende Tätigkeit ist. Deshalb gilt es, rechtzeitig Pausen einzulegen, wenn die Konzentrationsfähigkeit schwindet. Gerade am späten Abend und in der Nacht ist es aufgrund der potenziellen Müdigkeit keineswegs eine gute Idee, sich noch ans Steuer zu setzen. In diesem Falle wartet man nach Möglichkeit lieber eine Weile, bis man ausgeruht genug für eine längere Fahrt ist oder legt zumindest eine Pause ein.

Übrigens ist Konzentration besonders in waldigen Gebieten gefragt. Denn gerade im Frühjahr und Herbst sind andere, weniger aufmerksame Autofahrer keineswegs die einzige Gefahrenquelle für das eigene Fahrzeug und die eigene Gesundheit. Gerade in dieser Zeit gibt es häufig Wildwechsel, der brandgefährlich werden kann. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man sich bei einem Wildunfall richtig verhält oder ihn gar zu vermeiden. Eine Kollision mit einem Tier kann in Totalschäden und starken Verletzungen enden –auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Gefahr also auf gar keinen Fall!

Konzentration ist übrigens auch dann angesagt, wenn man Musik hört. Jeder Mensch, der lange Strecken vor sich hat, freut sich über etwas musikalische Untermalung der eintönigen Autofahrt. Doch auf gar keinen Fall sollte man dabei den Ton so laut drehen, dass man die Umgebungsgeräusche nicht mehr vernehmen kann – gutes Hören kann beim Autofahren das Leben retten. Außerdem hört man bei einer angemessenen musikalischen Lautstärke auch, ob das eigene Fahrzeug merkwürdige Geräusche macht. Dies kann gerade auf der Autobahn böse Überraschungen verhindern!

Schulterblick nicht vergessen

Der Schulterblick gehört zu den essentiellen Anweisungen, die jeder Fahrlehrer gibt – und die die Prüflinge nach dem Bestehen ihrer Prüfung nur allzu gern bei Zeiten über Bord werfen. Dabei ist der Schulterblick grundlegend. Denn nicht immer offenbart der Blick in die Spiegel mögliche Gefahrenpotenziale. Der sogenannte tote Winkel bleibt nämlich nicht einsehbar – dort kann sich also auf der linken oder rechten Spur jederzeit ein Auto aufhalten. Muss man oder möchte man selbst einen Spurwechsel vornehmen, droht hier größte Unfallgefahr. Also den Schulterblick immer einbauen!

Blinker setzen

Zu den am meisten vernachlässigten Selbstverständlichkeiten des Autofahrens in Deutschland zählt ganz klar das Unterlassen der Blinkernutzung – obgleich diese Vorteile für alle Beteiligten hätte. Stattdessen biegen viele Autofahrerinnen und Autofahrer einfach ab, ohne dies kenntlich zu machen. Besonders, wenn sie dabei spontan und unvorhersehbar bremsen, ist dies nicht ungefährlich. Deshalb: Mach es einfach besser, indem Du den Abbiegevorgang vorher anzeigst. Da es kaum Mehraufwand erfordert, kannst Du auf diese Art und Weise einen großen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Die Sicherheit beim Spurwechsel wird vergrößert, und an Kreuzungen ohne eine Ampel kann man gegebenenfalls mehr Klarheit schaffen. Im Verkehr gilt generell: Je berechenbarer man sich verhält, desto besser ist es!

Fazit

Insgesamt ist es also gar nicht so schwer, als Fahranfängerin oder Fahranfänger mit einem guten Fahrverhalten zu glänzen und sich rücksichtsvoll zu verhalten. Es kommt darauf an, die richtigen Verhaltensweisen so lange zu wiederholen, bis sie in Fleisch und Blut übergehen und man sie nicht mehr üben muss, sondern stattdessen wie einen Reflex benutzen kann. Für das Autofahren zu verschiedenen Jahreszeiten wie etwa im Winter sollte man allerdings gesonderte Hinweise befolgen, um auch in den kalten Monaten maximale Verkehrssicherheit haben zu können.

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Abbildung 2: fotolia.de © Igor Dutina #182328603

Abbildung 3: fotolia.de © anyaberkut #180951837

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