Vier minus, setzen!

Die Stadt Magdeburg bekommt von den Radfahrenden erneut schlechte Noten.

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© ADFC MD

Beim vom Bundesverkehrsministerium und ADFC alle zwei Jahre durchgeführten Fahrradklima-Test erhielt Magdeburg von den Radfahrenden erneut die Schulnote 4-. Insgesamt hat sich die Bewertung im Vergleich zu 2020 sogar nochmal leicht verschlechtert. Deutschlandweit wurden 241.000 Radfahrende befragt, darunter auch 1075 Menschen aus Magdeburg. Im bundesweiten Vergleich schnitten nur zwei Städte in der Kategorie 200.000 bis 500.000 Einwohnern schlechter ab als Magdeburg. Und ausgerechnet Halle wird weiterhin besser benotet als wir.

Am schlechtesten bewertet werden neben dem Fahrraddiebstahl weiterhin der Umgang mit Falschparkern auf Radwegen und die Führung an Baustellen. Aber auch die Breite der Wege wird vor dem Hintergrund des Radweges am City Carré und dem zunehmenden Radverkehrsaufkommen immer kritischer betrachtet, erklärt Norman Dreimann vom ADFC und betont: „Beim Falschparken, bei der Baustellenführung und bei der Breite der Radwege fällt Magdeburg mit der Schulnote 5 durch. Trotzdem scheinen die zuständigen Beigeordneten die Probleme noch immer nicht ernst zu nehmen. Wenn sich hier nichts ändert, hat Magdeburg gute Chancen, in zwei Jahren auf dem letzten Platz zu landen und Deutschlands fahrradunfreundlichste Großstadt zu werden.“

Positive Bewertungen vergaben die Radfahrenden dafür, dass sowohl Jung und Alt in der Stadt fahren und dass das Radfahren trotz der Hindernisse vergleichsweise zügig ist. Bei der Bewertung der Fahrradabstellanlagen und der Erreichbarkeit des Stadtzentrums gab es sogar bessere Noten als bei der letzten Befragung. „Auch wenn es noch nicht genügend sichere Fahrradabstellmöglichkeit gibt, haben in den letzten Jahren Vermieter, Einzelhändler und auch die Stadtverwaltung mehr Abstellanlagen geschaffen. Das wirkt sich genauso wie der asphaltierte Radweg über dem Tunnel positiv auf die Wertungen aus. Wenn die Stadt Maßnahmen ergreift, könnten die Schulnoten also auch deutlich positiver ausfallen.” so Dreimann.

Insgesamt liege der negative Trend in der Bewertung daran, dass andere Städte bei der Radverkehrsförderung in den letzten Jahren deutlich mehr getan hätten und das Magdeburg besonders für die Menschen, die in den letzten Jahren im Alltag auf das Rad umgestiegen sind, keine sicheren und komfortablen Radwege bietet.

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