Auf dem Rad gemeinsam gegen Depression

© Erol Popova

Radfahren gegen das Tabu Depression. Seit 2002 setzt sich Sebastian Burger Initiator der MUT-Tour gemeinsam mit Betroffenen und anderen auf Fahrräder, um für mehr Offenheit um Umgang mit der Erkrankung zu werben. Es soll offen über Depression gesprochen werden und die Diskriminierung überwunden werden. Auf insgesamt acht Mini-Etappen sind in diesem Jahr verschiedene Gruppen bundesweit unterwegs. Auf dem Weg von der Lutherstadt Wittenberg nach Wittenberge hielten vor kurzem sechs ambitionierte Tandemfahrer in Magdeburg.

Für vier Tage Fahrradtour nahmen einige von ihnen etliche Kilometer auf sich. Auf der Homepage der MUT-Tour berichtet Mitfahrer Matthias Scholz von seiner fünfstündigen Anreise und beschreibt dabei ganz offen seine Zweifel an der Tour, seiner Aufregung geschuldet. "Aber dieses Mal bin ich einen Schritt weiter. Stärker als in den letzten Monaten." Er ist dabei und passiert gemeinsam Hanna, Peter, Sebastian und zwei anderen Mitfahrern Dessau/Roßlau, Aken, Magdeburg und andere Städte. Sie suchen die Öffentlichkeit, wollen über ihren Umgang mit der Erkankung berichten. Gerade nach dem Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine sollen durch die Mut-Tour umso mehr die Vorurteile abgebaut werden. Gerade dadurch wurde der Eindruck vermittelt von psychisch erkrankten Menschen gehe eine Gefahr für die Allgemeinheit aus.

Mittlerweile hat die kleine Reisegruppe ihr Ziel Wittenberge erreicht. Matthias hat es geschafft. Auf der Homepage der MUT-Tour resumiert er: "Es fühlt sich gut an, dass vor 24 Stunden mein Mut meine Zweifel besiegt hat, sonst wäre ich nie bis dort hin gekommen, wo ich jetzt – nach der Mut-Tour – angelangt bin." Von einem mutigen Umgang mit der Depression kann man nur profitieren.

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