MVGM-Chef fordert Restart

In diesen Tagen jährt sich der Lockdown anlässlich der Corona-Pandemie zum ersten Mal. In vielen Veranstaltungshäusern wurde seit Anfang März 2020 nicht mehr das Licht für Live-Produktionen angeschaltet, die Mikrofone blieben stumm. „Unzählige Dienstleister der Branche, Künstler und Solo-Selbständige sind in der Zwischenzeit massiv von der Krise und einer Insolvenz bedroht“, so Steffen Schüller, Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM). „Auch in unseren Veranstaltungslocations ist es seit nunmehr 525.600 Minuten still geworden, auch wenn wir im Laufe des vergangenen Jahres mit unseren vorgelegten Konzepten doch einige Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen erfolgreich realisieren konnten.“

Gerade diese Erfahrungen mit der Einhaltung der Hygieneregeln, flankiert durch eine umfassende Schnelltest-Strategie, „können aus unserer Sicht den Restart der gesamten Branche möglich und verantwortbar machen“, betont Schüller. „Zu detaillierte Inzidenzschwellen mit unklarer zeitlicher Perspektive helfen der Veranstaltungsbranche, die langfristig planen muss, hingegen nicht weiter.“ Doch statt einer Öffnungsperspektive werde die Lage für die MVGM laut Schüller auch deshalb immer bedrohlicher, weil keine staatlichen Hilfen fließen: „Aufgrund der unklaren und komplizierten beihilferechtlichen Lage konnten selbst wir als öffentliches Unternehmen die November- und Dezemberhilfe bisher noch nicht einmal beantragen“, kritisiert der Geschäftsführer.

Bundesweite Aktion mit grünem Pause-Button

Um weiter auf die Situation der Branche aufmerksam zu machen aber auch, um in diesen negativen Zeiten ein positives Signal zu senden und die Menschen zu ermutigen, bereits gekaufte Tickets zu behalten bzw. auch neue Veranstaltungstickets zu erwerben, hat sich die MVGM der Aktion „525.600 Minuten LIVElos“ angeschlossen. Zeichen der Aktion: ein Pause-Button. Die grüne Farbe soll der Hoffnung der Branche auf einen baldigen Restart Ausdruck verleihen.

Bereits seit Monaten engagiere man sich zusammen mit der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.) und anderen führenden Verbänden im Forum Veranstaltungswirtschaft für die Wiederaufnahmen des Veranstaltungsbetriebes. „Wir sind und bleiben Teil der Lösung für den Restart“, sagt auch Schüller: „Erst jüngst hat das Forum Veranstaltungswirtschaft mit dem „Manifest Restart“ ein Konzept vorgelegt, auf dessen Grundlage die einheitliche und verlässliche Planung und Durchführung von Veranstaltungen wieder ermöglicht werden kann.“

Oberstes Ziel der Verfasser ist es, unter Berücksichtigung aller Erfordernisse des Hygiene- und Infektionsschutzes Veranstaltungen zu einem sicheren Raum für alle Teilnehmer zu machen. Kern ist eine Genehmigungsmatrix. Darin sind grundlegende Pakete von Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen sowie progressive, inzidenzbasierte Risikostufen definiert, die einem nach wie vor dynamischen Infektionsgeschehen Rechnung tragen. Auf Basis der Genehmigungsmatrix könnten Veranstalter und Behörden ermitteln, in welcher Risikostufe, unter welchen allgemeinen und besonderen Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen und mit welchen Kapazitäten Veranstaltungen jeweils zulässig sind.

Ergänzend fordert die Veranstaltungswirtschaft flächendeckende Tests zur Bekämpfung des Infektionsgeschehens.