Nachhaltiger leben – Wie geht das?

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Es gibt einen Themenkomplex, der in unserer Gesellschaft immer breiter und öffentlicher besprochen wird, weil er eine entsprechend große Wichtigkeit besitzt: Dieser Themenkomplex wird meistens Nachhaltigkeit genannt und beschäftigt sich ganz zentral damit, wie unsere Nachbarschaft, unsere Stadt Magdeburg, unser Bundesland, unsere Nation, Europa und schlussendlich die Welt in Zukunft sein werden. Die Frage der Nachhaltigkeit, so suggerieren uns auch zahlreiche und immer häufiger auftretende Umweltkatastrophe, duldet keinen Aufschub mehr. Also wird es auch für uns Zeit, uns damit zu befassen.

Was ist Nachhaltigkeit – und wozu brauchen wir sie?

Vorab müssen wir aber zwei Fragen klären, die ganz eng miteinander zu tun haben. Erstens: Was soll Nachhaltigkeit überhaupt bedeuten? Den Begriff haben selbstverständlich kleine, mittelständische und große Firmen aller Art für sich entdeckt und werfen nun fröhlich damit um sich, immer in der Erwartung, dass das Wort schon gut ankommen würde und einen irgendwie umweltfreundlichen und netten, natürlichen Eindruck machen würde. Die Unternehmen also brauchen wir nach einer halbwegs adäquaten Definition scheinbar nun wirklich nicht zu fragen.

Das Drei-Säulen-Modell

Nun, hat sich dankenswerterweise ein Drei-Säulen-Modell entwickelt, das wir relativ gut benutzen können, um die wichtigsten Aspekte zu veranschaulichen. Einerseits geht es hier natürlich um die verhältnismäßig populäre Seite des Begriffs, nämlich um die ökologische. Hierbei wird die Frage nachgegangen, was für die Umwelt wie belastend sein könnte. Im nächsten Schritt beschäftigt man sich dann logischerweise damit, wie man Umweltschäden möglichst gering halten kann – damit die Welt von morgen für unsere Kinder und Enkel mindestens die gleiche Lebensqualität bieten kann wie jetzt für uns.

Selbstverständlich funktioniert das aber nur, wenn wir den zweiten Aspekt des Modells berücksichtigen. Denn die wirtschaftliche Nachhaltigkeit steht in einer engen Beziehung zu der ökologischen. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Nur eine nachhaltige Wirtschaft, die nicht einzig und allein auf die Profitmaximierung ausgelegt ist, ist auch im Stande, nachhaltig zu sein und nur so viele natürliche Ressourcen zu verbrauchen wie nötig. Schließlich müssen diese für die nächste Generation vollständig nachgewachsen sein – nur so funktioniert Nachhaltigkeit.

Auch die letzte der drei Säulen hängt eng mit den beiden anderen zusammen. Soziale Nachhaltigkeit kann schließlich nur dann funktionieren, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, um eine gerechte Verteilung der Ressourcen zu ermöglichen.

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Warum wir mehr Nachhaltigkeit brauchen

Die Umweltverschmutzung nimmt immer krassere Formen an, dabei begann sie schon im neunzehnten Jahrhundert mit der Industriellen Revolution recht bedrohliche Formen an. Durch die Globalisierung im Laufe der Zeit und die Dynamisierung und Zunahme der internationalen Produktion von Waren beschleunigte sich dieser Prozess lediglich.

Auch, wenn im Zuge der letzten Jahrzehnte die ersten Stimmen wie etwa Greenpeace auf die zunehmende Umweltverschmutzung und den Klimawandel aufmerksam machten, wurde diesen Stimmen erst etwa im Laufe der letzten zwanzig Jahre eine breitere Aufmerksamkeit zu Teil.

Es gibt aber neben diesem internationalen Phänomen auch noch andere Gründe, warum das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren eine solche Aufmerksamkeit erstritten hat und wohl noch eine ganze Weile bekommen wird. Da ist etwa der Dieselskandal zu nennen, der seit 2015 für Schlagzeilen sorgt und eine der Ursachen für die nach wie vor drohenden Fahrverbote in zahlreichen deutschen Städten ist, die nach wie vor Gerichten verhandelt werden.

Abgesehen davon gibt es aber durch das Internet auch wesentlich einfachere Möglichkeiten, Umweltsünden von Unternehmern kund zu tun. Dies wird auch häufig getan, gerade das Greenwashing, also das fälschliche Werben mit Nachhaltigkeit für Produkte, die es nicht sind, ist aller Munde.

Was tun, um nachhaltig zu leben?

Widmen wir uns nun also der Frage, wie es möglich ist, nachhaltig zu leben. Nun, hierfür gibt es eine ganze Reihe von Methoden, die man in jeder Stadt anwenden kann und noch einige Tipps für Magdeburg, die wir ebenfalls vorstellen wollen. Kommen wir zunächst zu den allgemeineren Hinweisen.

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Nachhaltige Produkte unterstützen

Wer sich die Kriterien für das Greenwashing ansieht, weiß schon mehr darüber, wie Firmen versuchen, Produkte als nachhaltig zu verkaufen, die es nicht sind. Von daher ist es den informierten Kundinnen und Kunden auch möglich, einen weiten Bogen um solche Produkte zu machen. Das mag erst einmal wenig effektiv erscheinen, funktioniert aber. Schließlich gibt der Kunde vor, welche Produkte erfolgreich sind und ruft damit Nachahmer auf den Plan. Kaufen immer mehr Konsumenten plötzlich nur noch nachhaltige Produkte, könnte das ein Umdenken auch bei konservativen Unternehmerinnen und Unternehmern einleiten. Um nachhaltige Produkte zu entdecken, gibt es verschiedene Zertifikate für Nachhaltigkeit, zum Beispiel im Falle von Möbeln für die nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Es lohnt sich also, auf derlei Zertifikate zu achten, immer unter der Voraussetzung, dass es sich dabei um keine von Unternehmen erfundenen Nachweise handelt.

Mobilität neu denken

Außerdem wird es Zeit, Mobilität neu zu denken. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Menschen noch ausschließlich mit dem Auto alle Wegstrecken zurücklegen sollten. Schließlich stoßen diese Unmengen an Schadstoffen aus – und es gibt Alternativen. Wer zum Beispiel auf den Verbrennungsmotor nicht verzichten kann oder will, könnte sich das Carsharing überlegen, insofern er sich ausreichend mit den Vorzügen und weniger positiven Seiten davon auseinandergesetzt hat. Zu leugnen ist jedenfalls nicht, dass man somit verschiedene Personen dazu anhält, nicht jeweils mit einem eigenen Auto zu fahren, sondern nur bei Bedarf eines zu benutzen. Glücklicherweise gibt es in Magdeburg ausreichende Möglichkeiten, sich am Carsharing zu beteiligen, sofern man dies wünscht.

Aufs Rad umsteigen

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Selbstverständlich kann man auch ganz auf Motoren verzichten und sich aufs Rad schwingen. Dass es in Magdeburg sehr schöne Fahrradwege gibt, ist sicherlich unbestreitbar, der Elberadweg zum Beispiel verläuft durch die Innenstadt und führt an den schönsten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt vorbei. Mittlerweile fahren immer mehr Menschen auch bei schlechtem Wetter mit dem Rad, und auch in der Politik finden sich mehr und mehr Unterstützer, die eine Lobby für das Zweirad schaffen.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Selbstverständlich sollte man auch einmal darüber nachdenken, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Schließlich sind diese oftmals preisgünstig – nur leider selten pünktlich. Nichtsdestotrotz tut man der Umwelt sicherlich einen Gefallen, wenn man den Wagen stehen lässt und stattdessen gemeinschaftlich mit anderen Bürgerinnen und Bürgern zusammenfährt.

Zusätzlich gibt es oft Sonderangebote, die die Nutzung noch etwas attraktiver machen. Insofern kann sich gerade für Vielfahrer der Unterschied durchaus lohnen.

Auf Verpackungen verzichten

Wer schon einmal einen der zahllosen Beiträge über den Plastikmüll gelesen oder gesehen hat und sich überlegt, wie viel Müll völlig sinnlos durch Verpackungen entsteht, wird vermutlich den Wunsch haben, hier auf eine Alternative umzusteigen. Mit Glasbehältern oder Tupperware ist der Transport selbstverständlich auch kein Problem. Und auch in Magdeburg gibt es einen Laden, in dem die Waren garantiert unverpackt an die Kasse gehen, nämlich Frau Ernas losen Lebensmittelpunkt in der Arndtstraße 38. Wer Interesse hat, mit einer Kleinigkeit Großes zu bewirken, sollte sich hier einmal umsehen.

Soziale Nachhaltigkeit fördern

Jeder einzelne Mensch von uns ist in der Lage, die soziale Nachhaltigkeit zu fördern, indem er sich im sozialen Zusammenleben einfach mehr Mühe gibt. Das klingt total banal, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Wie oft sind wir zu unseren Mitmenschen wesentlich unfreundlicher, als wir es sein müssten? Es ist schließlich kein großer Akt, ihnen beispielsweise ein schönes Wochenende zu wünschen, kann ihnen aber den Tag schon erheblich versüßen. Auf diese Weise schafft man mehr soziale Nachhaltigkeit – Freundlichkeit über alle beruflichen Grenzen hinweg, die jenseits aller Bildungsunterschiede besteht. Mit diesem Verhalten kann man in der Tat einen Beitrag leisten, um die Menschen zusammenzubringen – und schwer ist es auch nicht!

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