Überwältigende Freundlichkeit (14) Kompong Thom – Siem Riep

14. Tag - Siem Riep

(c) Bombach/Buß

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Es sind 27 Grad, bedeckt, geradezu kalt im Vergleich zu den letzten Tagen, als wir gegen 7:40 Uhr starten. Ich kam nur zögerlich so früh aus dem Bett, genoss mein Frühstück im Khmerstyle; Reis, Nudeln, Gemüse, Ei und Obst und sorgte anschließend mit einem beherzten Sprung in den blauen Pool, der so schön im Grün der Palmen-, Bananen- und Mangobäume eingebettet ist, für eine kurze Erfrischung.

Auf dem Rad ist nach einer Fahrstunde plötzlich die Straße feucht, dann setzt leichter Nieselregen ein. Bei jetzt 29 Grad aber nicht wirklich dramatisch. Wir rollen die ersten 75 km gut ab und gönnen uns sodann ein Cola und Kaffeepäuschen. Die Frage nach der Toilette wird freundlich richtungszeigend angedeutet, man benutzt die private Toilette der Hausherren. Dies haben wir hier in den Straßenküchen durchgehend so erlebt und scheint auch Gang und Gebe zu sein. Das WC auf dem Lande besteht hier eh meist nur aus dem Loch im Boden mit einem Schöpfeimer Wasser daneben. Wir durften aber durch diese Praxis oft genug interessante Einblicke in das Privatleben der Kambodschaner nehmen und dabei auch ihre Wohnzimmer, Gärten und Küchen bestaunen. Abgewaschen wird das Geschirr hockend in einer Wasserschüssel. Woher das Wasser kommt ist uns zum Glück egal. Immerhin hat sich bei all der unbekannten Wasserquellen und auch der regelmäßigen Eiswürfelbenutzung noch keiner von uns die Hacken zugesch....ein gutes Zeichen.

Weiter auf dem Rad wird das Lied "O Tannenbaum" gepfiffen.....Sonnenstich?

Was mir heute wieder stark auffällt ist die Freundlichkeit der Menschen, die wir antreffen. Der Verkehr nimmt viel Rücksicht auf uns, auch wenn das in Deutschland immer noch eng wäre. Fast jedes Kind, welches uns erblickt, kommt winkend zur Straße gelaufen und ruft uns freudig "Hello" zu. Schulkinder in Uniformen (dunkles Beinkleid, weiße Bluse) kommen uns zu Fuß, zu zweit auf dem Fahrrad oder gar zu viert oder fünft auf dem Moped entgegen, lächeln meist verlegen, winken und kichern bei Beantwortung ihrer Grußes verlegen. Meist sind es aber auch nur Mädchen, die Jungen sehen wir dagegen bereits mit einer Art Lastentraktoren Waren transportieren. 

Dieses ländliche Kambodscha und seine Menschen sind wunderschön. Obwohl dem Land noch die Schreckensherrschaft der Roten Khmer, die folgende vietnamesische Besatzung und Bürgerkriege in den Gliedern steckt, eine Zeit, die erst wenige Jahre zurückliegt, lassen sich die Menschen davon nichts anmerken. Sie sind zurückhaltend, voller Wärme, sie leben ihr zum Teil äußerst armes Leben, sind freundlich, lächeln verlegen und haben sich ihre Herzlichkeit erhalten.

Das erfahren wir auch, nachdem ich kurz bei einer vermeintlichen Hochzeitsfeier

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anhalte, um die ausgelassene Stimmung im Video festzuhalten. Auch Stephan und "Hose" halten mit an und es dauert keine 20 Sekunden, bis wir umtanzt und in das offene, direkt an der Straße stehende Festzelt gebeten werden. Wir sollen mittanzen, jeder möchte sich mit uns abbilden lassen und mir wird von links und rechts je ein kaltes Bier gereicht. Ich muss bestimmt 20 Mal anstoßen und komme überhaupt nicht dazu, selbst Fotos zu machen. Es stellte sich übrigens als Geburtstagsfeier heraus. Nach 10 Minuten verlassen wir die Feier, nicht ohne noch ein paar Dollar in die Geschenkebox zu werfen.

Kurz vor unserem Tagesziel ändert sich die Vegetation, aus vorher eher Steppe fahren wir nun eine schattenspendende Baumallee entlang, das Wasser des Tonle Sap ist in der Nähe.

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Wir wollen uns noch kurz von den am Straßenrand dargebotenen, im Feuer gerösteten Bambusrohren nach deren Zweck erkunden. Wir stoppen und zwei Mädchen zeigen uns diese. Wir gucken sie fragend an, kaufen ein solches Rohr, das übrigens gefüllt ist und lassen uns zeigen, was damit gemacht wird. Der Bambus wird wie eine Banane abgezogen. Im Inneren versteckt sich ein Reis und Bohnen Gemisch und schmeckt fantastisch. 

Bei einem Kilometerstand von 143 rollen wir in Siem Riep ein. Wir haben noch kein Hotel und fahren daher immer weiter ins Backpackerzentrum. Bei genau 150 Kilometern halten wir an, stehen direkt vor dem Hotel, fragen nach freien Zimmern und haben Glück. 

Ich gönne mir eine heiße Wanne, die Sachen werden ausgewaschen, Klamotten umverpackt und gehen 19:15 Uhr in die Straßen, um uns ein Abendessen zu gönnen.

Siem Reap ist eine Touristenstadt im nordwestlichen Teil Kambodschas unweit der Ruinen von Angkor Wat, eines großen Steintempelkomplexes, der während des Khmer-Reiches gebaut wurde.

Dazu dann morgen mehr.

Bilder von der Etappe

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