Sehnsucht nach Normalität

Die Infektionszahlen sinken und die Landesregierung signalisiert mit ihrem Sachsen-Anhalt-Plan 2021 erste Schritte einer Rückkehr zur Normalität, im Notfall auch in Eigenregie.

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© Andreas Lander

Die Zahlen sinken, Magdeburg hat bereits mehrfach die wichtige 50er-Schwelle unterschritten. Aber von einer Rückkehr zur Normalität sind Stadt und Land immer noch ein Stück entfernt. Wie geht es weiter? Mit einer Regierungserklärung im Landtag hat Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff den aktualisierten Plan der Landesregierung zum Umgang mit der Pandemie in den kommenden Wochen erläutert. Grundsätzlich wichtig sei es ihm, den Menschen Mut zu machen: „Wir können diese Herausforderung gemeinsam meistern! (...) Jetzt muss und wird es darum gehen, unser gewohntes Leben Schritt um Schritt zurück zu gewinnen“, kündigte Haseloff an.

Die zum 1. März beschlossenen Lockerungen betreffen zunächst nur die Schulen und die Friseursalons. Bedingung ist, dass ein Hygienekonzept vorliegt sowie medizinische Masken getragen werden und Termine so vergeben werden, dass es nicht zu Ansammlung von Kunden im Laden kommt. Andere Dienstleistungsbetriebe wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe bleiben dagegen geschlossen. Für die Gastronomie gibt es bisher kein Öffnungsszenario, auch wenn Hotels für „aus wichtigem Grund“ geführte berufliche und familiäre Reisen geöffnet sind. Bemerkenswert auch dieser Unterschied in unserem Bundesland: Der Besuch von Gottesdiensten bleibt weiter möglich, wenn strenge Auflagen beachtet werden, während alle Arten von Kulturbetrieben – Kinos, Theater, Kabaretts – geschlossen bleiben.   

Für weitere Öffnungsschritte bei sinkenden Fallzahlen erarbeitet die Landesregierung eine landeseigene Strategie, den „Sachsen-Anhalt-Plan 2021“. Mit diesem Konzept wolle man in die nächste Verhandlungsrunde der Regierungschefs der Länder mit der Bundeskanzlerin am 3. März gehen. Anders als sein sächsischer Amtskollege Michael Kretschmer signalisierte Haselhoff aber, dass er bereit sei, eigene Wege der Öffnung zu gehen. Zu Ostern sei aus seiner Sicht „zwar noch keinen klassischen Reiseverkehr, sehr wohl aber einen Übernachtungstourismus in Ferienwohnungen oder Wohnwagen vorstellbar“. Sicher spielt bei diesem verbalen Hoffnungsschimmer auch die im Juni stattfindenden Landtagswahl eine Rolle.

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