Sneaker als Sammelstücke, Tauschobjekte und Investments – Das sollte man wissen

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Ursprünglich als Sportschuhe konzipiert sind Sneaker heute weit mehr als das: Die Schuhe werden nicht nur vor allem in der Freizeit täglich von unzähligen Menschen getragen, sie werden auch gesammelt, getauscht und zu teils horrenden Preisen weiterverkauft. Wer neu in die Sneakerszene einsteigen möchte, kann leicht den Überblick verlieren. Außerdem sind die begehrten Schuhe zwar mitunter schöne Stücke im Schrank oder auch am Fuß, wer in sie investiert, muss aber bedenken, dass sie nicht mit anderen Wertanlagen zu vergleichen sind.

Sneaker: Kult- und Lifestyleobjekt auch in Magdeburg

Sneaker sind vielfältig, wie kaum ein anderer Schuh. Als echtes Kult- und Lifestyleobjekt haben sie sich zu einem Stück etabliert, das in keiner ordentlichen Garderobe fehlen sollte. Und das am besten noch in diversen Farben, Shapes und von unterschiedlichsten Marken. So, dass der Sneaker eben auch immer optimal zum aktuellen Outfit passt.

Bereits vor einigen Jahren haben wir darüber berichtet, dass auch in Magdeburg eine lebendige Sneakerszene anzutreffen ist. Große Sneakerläden, wie Foot Locker und Sidestep sind besser besucht als je zuvor. Im Never Ending, das sich seit 1998 der Hip-Hop- und Skatemode verschrieben hat, finden sich auch kleinere und nischigere Marken. Wer von Nike, Adidas und anderen großen Namen genug hat, wird hier fündig.

Neben den begeisterten Magdeburger Kund:innen sind viele der Expert:innen, die in den Sneakershops arbeiten, selbst verrückt nach den begehrtesten Stücken. So berichteten wir damals schon von Yves, dem Filialleiter bei Sidestep, der eine eigene Sammlung hat, die schon 2016 rund 130 Paare zählte. Heute, so viel ist sicher, sind es sicherlich etliche Modelle mehr geworden.

Auch die Sammlung der Magdeburger Sneakerheads Steffi und André haben wir erwähnt. Über 300 Schukartons stapelten sich bei den Beiden zuhause schon zu echten Sammeltürmen. Und genau wie bei Yves ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Wohnung heute noch voller steht.

Denn die Zeiten haben sich für Sneaker noch einmal gewandelt. Zu regelrechten „Hype-Objekten“ sind Sneaker heute geworden. Kleidungsstücke also, die so begehrt sind, dass Menschen bereit sind, teilweise tausende Euro für ein bestimmtes Paar zu zahlen. Aber wie kam dieser Hype zustande?

Warum gerade Sneaker solche „Hype-Objekte“ sind

Wie bereits erwähnt, gibt es Sneaker, anders als viele andere Schuhe, in unzähligen Farben, Formen und mit diversesten neuen Design-Elementen versehen. Gefühlt wird täglich von irgendeinem Hersteller irgendwo auf der Welt ein neues Modell released und das Angebot nimmt stetig zu. Wer sich einmal einen großen Überblick verschafft, um diverse Schuhmarken und deren Modelle kennenzulernen, wird genau das feststellen: Sneaker sind mehr als präsent. Oft sind sie klassischen Schuhen in ihrer Vielzahl und vor allem eben Varietät voraus.

Doch das allein macht die Schuhe nicht zu Hype-Objekten. Auch die Tatsachen, dass sie praktisch sind, dass es sich in ihnen meist sehr bequem läuft und dass sie leicht zu kombinieren sind, reichen dafür nicht aus. Zu einem Hype-Objekt nämlich wird erst etwas, wenn es nur in begrenzter Anzahl verfügbar ist.

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Genau diese Eigenschaft bringen manche Sneakermodelle mit. „Künstliche Verknappung“ würden es Marktforscher:innen nennen. Gemeint ist damit, dass bestimmte Herstellerfirmen von Sneakern ihre Angebote unterhalb der vorhandenen Nachfrage halten. Durch diese Knappheit lassen sich gerade bei limitierten Editionen höhere Preise verlangen. Vor allem aber werden die seltenen Modelle dadurch aber auch zu beliebten Raritäten: Man spricht in der Szene über sie und so bleiben manche Marken im Gespräch.

Gerade den meisten sogenannten „Hypebeasts“, die bereit sind, sehr viel Geld auszugeben, um manchmal nur ein paar gute Schnappschüsse für Instagram zu bekommen, ist dieser Umstand bewusst. Die Sneaker sind aber Teil eines Lebensgefühls geworden. Ein neues, lange gesuchtes und heißbegehrtes Paar in den Händen zu halten oder gar zu tragen – das ist das Geld und mitunter das lange Warten in einer Schlange vor einem neuen Drop in einem Sneakerladen einfach wert.

Sneakerbörsen – Offline und im Netz tauschen und (ver)kaufen

Sneaker lassen sich allerdings nicht nur im stationären Handel oder in Onlineshops kaufen. Dadurch, dass viele Modelle bereits kurz nach dem offiziellen Release in den Läden vergriffen sind, hat sich auch eine unvergleichbare Second-Hand-Szene um Sneaker entwickelt. Wichtig ist dabei: Ein Großteil der Modelle, die wiederverkauft werden, sind dabei noch vollkommen unbenutzt und in nagelneuem Zustand – inklusive Schuhkarton, Etiketten usw. Sneakerheads sprechen von „Deadstock“, um diesen absoluten Neuzustand zu beschreiben.

Der Grund dafür, dass unzählige Privatpersonen und kleine Händler:innen Sneaker kaufen, um sie manchmal gleich am nächsten Tag wieder neu weiterzuverkaufen, dürfte klar sein: Je schneller ein Modell ausverkauft ist, desto mehr Geld lässt sich danach damit verdienen. Manch ein Schuh geht kurz nach seinem Release im Laden auch schon mal für das doppelte des offiziellen Preises oder gar das Dreifache im Netz über die virtuelle Theke.

Doch oftmals können gerade online auch praktische Tauschgeschäfte stattfinden: Da hat der eine einen Schuh nur eine Nummer zu klein bekomme, der andere genau denselben eine Nummer zu groß – schon kann man sich einigen und die Sneaker einfach tauschen. Gerade über Kleiderbörsen, wie vinted aber auch über eBay-Kleinanzeigen kommen solche Tauschgeschäfte immer wieder zustande.

Wer sich wiederum beim Onlinekauf von Sneakern sicher sein möchte, dass es sich bei dem begehrten Stück um ein wirklich ungetragenes Original handelt, kann sich etwa auf der Plattform StockX umschauen. Fast jedes angesagte Sneakermodell findet sich dort oft in verschiedenen Größen. Bevor der Verkäufer über die Plattform sein Geld bekommt, durchläuft jeder Artikel einen firmeneigenen, mehrstufigen Verifizierungsprozess mit einem Expertenteam von Authentifizierer:innen. Die Gefahr, mit unseriösen Händler:innen in Kontakt zu kommen, lässt sich gerade bei höheren Summen, dadurch vermeiden.

Geld verdienen oder Sammlungen aufbauen

Wenn du anfangen möchtest, dir selbst eine kleine oder mitunter auch größere Sneakersammlung aufzubauen oder mit Sneakern selbst auch etwas Geld zu verdienen, solltest du unbedingt einige Dinge wissen und beachten.

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