Die Chance besteht

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© Conrad Engelhardt

Als Peter Fechner vor zwei Jahren als neuer Präsident des 1. FC Magdeburg antrat, gab es nicht wenige, die ihm den Job nicht zutrauten. Denn ein Alpha-Tier war er nicht, Finanzkraft und großen Fußballverstand hatte er auch nicht im Rücken. Aber es galt, in schweren Zeiten das Ruder herumzureißen, neues Vertrauen aufzubauen. Eher still hat er seither den Job gemacht, das Leitungsteam neu ausgerichtet und den Traditionsclub mit biederem Management auf Kurs gebracht. „Unsere finanzielle Lage ist weiter nicht rosig, aber der Verlust konnte reduziert werden“, hält er fest. „Nächstes Jahr wollen wir schuldenfrei sein, das hat es seit zehn Jahren nicht gegeben.“ Nach dem ersten Konsolidierungsjahr sollte die zweite eine Entwicklungssaison werden. „Wir hatten jedenfalls nicht vor, die Liga zu gewinnen, Nun läuft es aber besser, als wir uns das vorgestellt haben“. Tatsächlich steht der Club nach dem eher durchwachsenen Saisonstart zur Winterpause auf Platz 2, sieben Punkte hinter Neustrelitz. Da drehen sich die Gedanken unweigerlich um die Aufstiegschance. Erst recht, weil Neustrelitz zwar einen potenten Investor im Rücken hat, aber die erste Halbserie lange nicht so souverän gestaltete, wie es der Abstand ahnen läßt. „Wenn sich für uns die Tür öffnet, werden wir sie nutzen“, gibt sich Fechner kämpferisch. Das wird sich schon in den ersten vier Spieltagen der Rückrunde zeigen. Dem Auftakt gegen den Berliner AK folgen schwere Auswärtsspiele in Halberstadt (2.3.) und Jena (16.3.), dazu das Heimspiel gegen die 2. Mannschaft von Union (8.3.). Für einen möglichen Aufstieg muss aber schon bis Anfang März der Lizenzantrag gestellt werden „Nach Lage der Dinge werden wir das tun“, sagt Fechner, auch wenn er nur zu genau registriert, dass beim Dritten Jena in der Winterpause ein belgischer Investor eingestiegen ist und sich die Thüringer gezielt verstärkt haben. Im Kalkül sind auch die Lizensierungsbedingungen für die 3. Liga. „Wir wissen nicht, ob Neustrelitz mit seinem Stadion diese Lizenzauflagen erfüllen kann, allein aus dieser Situation müssen wir den Antrag stellen." So können die Clubfans wählen, ob sie in der Rückrunde vom Aufstieg träumen oder doch lieber dem bevorstehenden 40. Jahrestag des legendären Europapokalsieges von 1974 entgegenfiebern. Und dann kommt ja noch der Sommer, für den trotz Fußball-WM wieder ein großes Spiel geplant ist. Am besten gegen den AC Mailand, der seit der Niederlage im Kuip von Rotterdam noch eine Rechnung offen haben müsste. „Sie können sich vorstellen, dass wir gemeinsam mit der Agentur, die auch Dortmund nach Magdeburg geholt hat, an dem Thema dran sind. Die Chance besteht. Mal sehen.“

Rückrundenstart: 1. FCM–Berliner AK 07, 22. Februar, 13.30 Uhr, MDCC-Arena

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