Der 1. FC Magdeburg unterliegt Fortuna Köln

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Oliver Wiebe

Vierter Platz in der abgelaufenen ersten Drittligasaison, direkte Qualifikation für den DFB-Pokal. Was für eine Bilanz! Dass die zweite Saison in der Liga drei nicht einfach werden würde, war anzunehmen. Allerdings hätten das die 17 796 Fans des 1. FC Magdeburg zum Auftaktspiel gegen Fortuna Köln sich sicher anders gewünscht. Zwei Mannschaften standen auf dem Platz, allerdings hatte eine nur die ernstzunehmenden Torchancen, Fortuna Köln. Ja, selbst die Fans des 1. FC Magdeburgs waren präsenter als der 1. FC Magdeburg auf dem Rasen. Die 0:3 Niederlage war dann leider nur zu verdient.

Man war verwundert, schon in den ersten Minuten häuften sich Abstimmungsprobleme beim FCM vor allem in der Defensive. Löcher entstanden, das wussten die Kölner gut zu nutzen, vor allem Ex-Kieler Maik Kegel, der einige Angriffe über außen einleitete. Dritte Minute, nach einer Ecke von Kegel verpasst Johannes Rahn nur knapp den Ball mit dem Kopf. Da spielte vor allem Glück hinein. Zu leichtfertig lässt die blauweiße Abwehr um das Innenverteidigerduo Handke/Puttkammer   auch nach den ersten fünfzehn Minuten die Kölner per Kopf den Ball gefährliche nahe an den Strafraum herantragen. Auch Neuzugang Moritz Spengler wirkte da auf der Außenbahn etwas unsicher in der Defensive. Nach vorne, da ging wenig in der ersten Halbzeit, an die erste richtige Torchance brauchte man da gar nicht zu denken. Der Zug nach vorne war da, aber die Mannschaft nicht. Einzelleistungen von Neuzugang Florian Kath auf der linken Außenbahn oder auch Waseem Razeek reichen einfach nicht, wenn die Mannschaft hinter ihnen vor allem das Mittelfeld planlos nachzieht.  In der 17. Minute da war dann so etwas, wie eine sehenswerte Kombination. Waseem gelingt es, sich endlich gegen den etwas Rabiat agierenden Bonné Uaferro durchsetzen und flankt den Ball zu Christian Beck. Für den ist allerdings der Winkel etwas zu scharf, sodass er den Ball an sich vorbeiziehen lassen muss.

Selbst Standardsituation wollten nicht sitzen, sodass man schon erwarten konnte, dass die wachen Kölner den verlorenen Ball für einen Konter nutzen würden.  In der 30. Minute gelingt es den Gästen dann durch einen gelungenen Schuss aus 12 Metern von Hamdi Dahmani mit 0:1 in Führung zu gehen. Einsatz: blauweiße Wand, die wurden nun umso lauter. Das gab den Spielern noch etwas Antrieb vor der Halbzeitpause. Allen außer dem Mittelfeld, gute Freistoßchancen werden verspielt, zu hoch, zu niedrig von Brandt und Hammann. (25. Minute) Und wenn es dann zu einer Strafraumsituation kam, musste sogar Abwehr einspringen. 33. Minute Puttkammer leitet einen Eckball mit dem Kopf an Handke weiter, der bekommt ihn nicht richtig und erwischt ihn nur leicht. Für den Kölner Torwart Andre Poggenborg kein Problem. Viel mehr sehenswerte Situationen bot die erste Halbzeit dann nicht mehr. Eins war klar: Härtel musste etwas tun. Noch war alles möglich mit einem 0:1 Rückstand.

Und er tat es: Kath und Hammann gingen, Exslager und Farrona Pulido kamen. Und gerade Pulido brachte frischen offensiven Wind in die Partie. Es konnte sich sehen lassen, wie er sich durch die Reihen der Gäste dribbelte. Das konnte trotzdem nichts daran ändern, dass kurz nach Wiederanpfiff die neue taktische Ausrichtung des FCM ausgehebelt wurde. Nach einer Kölner Ecke kann Butzen den Ball scheinbar kurzzeitig auf der Linie retten. Da steht dann allerdings Bonné Uaferro und muss den Ball nur noch reinschieben. Glinker bleibt chancenlos. Auch nach dem 0:2 war es immer noch Pulido, der Dampf machte und versuchte Spielaufbau zu betreiben, setze Exslager in der 50. Minute in Szene, gab in der 55. Minute einen Torschuss ab. Der war für Keeper Poggenborg allerdings kein Problem. Ja, in dieser Phase fing auch die Mannschaft von Trainer Jens Härtel wacher zu spielen, Lücken zu sehen, wie in der 57. Minute. Butzen passt auf Beck, der von der linken Seite in den Strafraum läuft, aber dann mit seinem Schuss leider an einem Kölner Abwehrspieler scheitert. Trotzdem, die ernsthaften Torchancen fehlten. Die vorgehenden Probleme in der Defensive waren damit auch nicht beseitigt, sodass Dahmani in der 63. Minute freie Bahn über die linke Seite hatte und Oliveira Souza vollkommen frei vor Glinker einlochen konnte. Christopher Handke konnte da durch einen Stellungsfehler nur noch zuschauen.

Die letzten 20 Minuten des Spiels waren für den Club dann wohl eher Frust als Lust. Da ging dann selbst ein Christopher Handke mit hartem Körpereinsatz gegen Kölner Michael Kessel, 77. Minute. Viel sehenswertes gab es da nicht mehr, Exslagers schneller Vorstoß nach vorne in der 82. Minute war wohl das letzte Aufbäumen in einem Auftaktspiel, was sicher nicht so verlaufen ist, wie sich der Club das erwartet hatte.

© Vanessa Weiss

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