Tabellenschlusslicht schlägt Aufstiegsaspirant Magdeburg

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© Oliver Wiebe

Die Blau-Weißen gingen ohne Abwehrrecke Felix Schiller, der wegen Rückenproblemen weiter pausiert, ins Spiel. Auch Florian Kath fehlte. Dafür vertraute Jens Härtel dem 21-jährigen Michel Niemeyer von Beginn an. Vor 15456 Zuschauer galten die ersten sehenswerten Aktionen der Heimelf. Mainz, stellenweise hochkarätig besetzt, etwa mit Niki Zimling, der schon beim FC Brügge und der Ersten von Mainz in der Bundesliga spielte, wurde früh zu Fehlpässen und Fouls gezwungen. Im Angriffstaumel auf das Mainzer Tor ließen die Magdeburger hinten aber so große Lücken, dass die Mainzer in der 8. Minute überraschend zum ersten Tor des Tages trafen. Der Mainzer Aaron Seydel profitierte von Abstimmungsprobleme in der Magdeburger Abwehr.

Die Härtel-Elf schien etwas ratlos, ob des Rückstands. Es folgten viele Chancen vor dem Gäste-Tor, die aber weder durch Kopfbälle von Christian Beck, noch durch Standards oder Fernschüsse Nico Hammans verwertet werden konnten. Vielleicht waren es die Gesänge des Block U oder das verzweifelte „Aufwachen!“, dass ein gebannter 1. FCM-Fan von der Haupttribüne Richtung Rasen brüllte. Tobias Schwede jedenfalls sorgte in der 35. Minute für das erlösende Tor zum 1 zu 1, als er sich den Ball für einen Alleingang gegen den Mainzer Torhüter Watkowiak schnappte und versenkte. Endlich belohnte sich der 1. FCM für seinen immensen Kraftaufwand, dem es bisher am konsequenten Abschluss mangelte. Gäste-Kapitän Daniel Bohl monierte Abseits, aber das Tor war regulär gefallen. Die Blau-Weißen dominierten weiter das Spiel. Ein zweites Tor für die Heimelf wollte dennoch nicht fallen.

In die zweite Halbzeit ging der 1. FCM mit unveränderter Aufstellung, während sich Mainz mit dem eingewechselten Linksaußen Bouziane offensiver aufstellte. Die Gäste witterten wohl bereits ihre Chance und setzten den etwas unkoordiniert aus der Halbzeit gekommenen Magdeburgern den zweiten Ball ins Tor. In der 53. Minute zog Routinier Zimling aus der zweiten Reihe ab und versenkte den Ball in das Tor von Leopold Zingerle. Glücklos blieb der weitere Spielverlauf für den 1. FCM, woran auch die Einwechselung des polnischen Piotr Pawel Ć wielong, der heute sein Debüt gab, in der 66. Min. nichts änderte. Ebenso durften sich die eingewechselten Julius Düker (76. Min) und Manuel Farrona Pulido (80. Min.) an den Mainzern probieren. Die heutige Abschlussschwäche und das Ausbleiben zwingender Chancen konnten auch sie nicht beheben. Ein vollkommen diffuses Ende nahm das Spiel spätestens mit der zweiten Gelben Karte und dem damit folgenden Platzverweis für Torschütze Schwede. Grund dafür war ein ausgeführter Einwurf, dessen Zurückpfeifen Schwede ignorierte. Am Ende blieb es beim 1 zu 2 Rückstand für den 1. FCM und dem Sieg für die Gäste.

Offensivkraft Nico Hammann resümierte: „Das ganze Spiel lang war es ein Anlaufen auf nur ein Tor.“ Im Gleichklang hierzu Stürmer Christian Beck: „Wir haben das Spiel gemacht, doch der letzte Pass hat einfach gefehlt.“ Selbst Gäste-Trainer Sandro Schwarz zog den sprichwörtlichen Hut vor der Leistung der Blau-Weißen: „Wir mussten von Beginn an Leiden, standen mächtig unter Druck und hatten keine Spielkontrolle. Unser Sieg war ein überaus glücklicher.“ Jens Härtel stimmte gar für seine Art schon fast überschwängliche Lobeslieder an: „Ich habe in der ersten Hälfte das beste Spiel meiner Mannschaft seit einem Dreivierteljahr gesehen. Das erste Gegentor war verwunderlich und Tor Nr. 2 war ein Sonntagsschuss. Unser Flankenspiel und auch die viele Standards brachten keinen Erfolg. Wir waren in der Box, dort wo es im Strafraum eng wurde, einfach nicht gierig genug.“

© Vanessa Weiss

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