FCM: Zwei „Superschüsse“ zerstören Magdeburger Hoffnungen

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© E. Popova

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Am Ende standen Philip Türpitz, Michel Niemeyer und Nils Butzen noch einmal vor der Freistoßmauer des FC St. Pauli. Türpitz legte die Arme um seine Mitspieler, sprach ihnen etwas ins Ohr, lief dann an – und schoss knapp über das Gehäuse. Die letzte Möglichkeit, eine Niederlage zum Start der 2. Bundesliga-Saison doch noch abzuwenden, war damit verpasst. Mit 1:2 verlor das Team von Jens Härtel am Sonntagnachmittag verdient gegen den FC St. Pauli.

Trotz der großen Enttäuschung waren sich Spieler wie Trainer einig: die Mannschaft hatte bewiesen, dass sie in der 2. Bundesliga mithalten kann. „Für das erste Spiel hat es in der Offensive schon gut funktioniert“, meinte Marcel Kostly. „Die erste halbe Stunde haben wir perfekt gespielt“, sagte Torschütze Christian Beck sogar. Kapitän Nils Butzen konstatierte: „Wir haben insgesamt gut verteidigt, aber in der 2. Liga werden die kleinsten Fehler bestraft“.

Es waren zwei herausragende Schüsse gewesen, die den Magdeburgern letztendlich den Sieg kosteten. In der 29. Minute nahm Christoph Buchtmann den Ball mit der Brust an und setzte ihn per Volley ins Netz. Und in der 80. überraschte Marvin Knoll FCM-Torwart Jasmin Fejzic mit einem Freistoß, der ins rechte obere Eck einschlug. „Zwei super Schüsse“, sagte Björn Rother.

Es wird die Lehre sein für den 1. FC Magdeburg, dass Dinge, mit denen die Spieler in der 3. Liga oft noch durchgekommen waren, in der 2. Liga gleich große Auswirkungen haben können. „In der 2. Liga müssen wir uns daran gewöhnen, dass wenn du ein paar Situationen zulässt, du direkt bestraft wirst“, sagte Cheftrainer Jens Härtel. Und dazu gehören dann auch die ruhenden Bälle. „Wir müssen jetzt öfter mit solchen Freistößen rechnen“, sagte Christian Beck.

Beck war es, der die gut 24.000 Fans anfangs noch zum Jubeln gebracht hatte. Nach einem Abwehrfehler von Philipp Ziereis eroberte der Stürmer in der 17. Minute den Ball, zog ab und überwand St. Pauli-Torwart Robin Himmelsmann. Es war der perfekte Start in eine Partie, die die FCM-Anhänger zu einem wahren Fußballfest machten. Zum Start des Spiels hatte der Block U eine Choreo mit der Aufschrift „Großer 1. FC Magdeburg“ angefertigt. Während dem Spiel wechselten sich dann Fangesänge wie „Vorwärts Magdeburger Jungs“ zwischen den Tribünen ab.

In der Anfangsphase bekamen die Fans dabei auch noch starken, zielstrebigen Fußball geboten. Eine der stärksten Szenen hatte Magdeburg in der 5. Minute, als der Ball über ein tolles Zusammenspiel zu Philip Türpitz gelang, den Beck dann hervorragend bediente. St.Pauli-Torwart Robin Himmelsmann konnte aber noch in höchster Not klären.

Nach der Trinkpause in der 25. Minute flachte das Magdeburger Spiel jedoch zusehends ab. „Da haben wir nachgelassen“, sagte Costly. Inmitten einer Drangphase der Hamburger fiel dann auch der Ausgleich. „Wir hatten da keinen Zugriff auf das Spiel, haben auch ein bisschen gebettelt“, sagte Jens Härtel. „Es flogen ein paar Bälle durch den Strafraum und so ist dann auch der Ausgleich passiert: Wir klären die Situation nicht klar – sind eigentlich am Ball – aber werden dann direkt bestraft“.

Nach dem 1:1 war ein klarer Bruch im Spiel der Magdeburger zu erkennen. In der zweiten Halbzeit ließ sich die Härtel-Elf weiter zurückfallen. Der FC St. Pauli hatte nun mehr vom Spiel, kam aber auch zu keinen großen Chancen. Beim FCM häuften sich die Missverständnisse, was angesichts der hohen Temperaturen wohl auch an der nachlassenden Kondition lag. „Ich habe versucht, die langen Bälle weiter zu verlängern, aber unsere Außen waren dann oft noch nicht nachgekommen“, sagte Beck. „Das müssen wir besser machen“. Nach dem Freistoßtor versuchte Magdeburg sich noch einmal aufzubäumen, mehr als die Chance von Türpitz kam aber nicht zustande.

© Vanessa Weiss

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