Sowislo und Beck lassen blauweiße Fans wieder jubeln

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© Oliver Wiebe

Die Bilanz stimmt wieder, nach zwei unglücklichen Auswärtsniederlagen, konnte der 1. FC Magdeburg in einem schleppend startenden Spiel mit Toren von Marius Sowislo und einem Doppelpack von Christian Beck zum 3:0 seine Heimatstärke vor 15 324 Zuschauern wieder bestätigen. (48./60./72.)

Es galt noch eine alte Rechnung zu begleichen. Erinnern wir uns acht Jahre zurück, der 1. FC Magdeburg war kurz vor dem Sprung in die zweite Liga. Fernduell mit Osnabrück  - die Blauweißen, damals noch mit Mario Kallnik, mussten gewinnen, Osnabrück verlieren. Doch es kam alles anders, St. Pauli glich gegen den FCM aus, Osnabrück ging im Fernduell in Führung. Aus der Traum von der 2. Liga. Andere Mannschaften, andere Zeiten - der FCM empfängt den Vfl Osnabrück diesmal als Tabellenneunter, mit drei Punkten Vorsprung auf die Niedersachsen.

Gesucht: Guter Kombinationsfußball mit Torerfolg

In der ersten Halbzeit kamen beide Teams, so gar nicht in den Spielfluss. Härtel hatte in der Abwehr auf Hainault, Puttkamer, Bankert und  Neuzugang Altiparmak gesetzt, die auch kontinuierlich den Angriff der Osnabrücker Mannschaft stoppten. Selten gelang es dem Osnabrücker Sturm mit Marco Alvarez und Halil Savran durch geschicktes Kombinationsspiel an der Abwehr vorbeizukommen. Letzte Möglichkeit: auf Foulspiel setzen, der Schiedsrichter unterbrach die Partie dadurch mehrfach. Der gute Kombinationsfußball ließ sich nur selten blicken auf beiden Seiten, wenn dann fehlte beiden Mannschaften das Quäntchen Glück, wie Manuel Farrano Pulido in der 19. Minute als er einen langen Ball von Hebbisch in den Lauf gespielt bekommt, ihn aber leider nicht im Tor von Frank Lehmann platzieren kann. "Wir haben einige Situationen in der 1. Halbzeit nicht gut zu Ende gespielt", sagte FCM-Trainer Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz, "aber unseren Gästen ging es ähnlich." Und wie, in der 33. Minute gab es eine kurze Schrecksekunde für die blauweißen Fans als sich Glinker in einer der wenigen Momente verschätzt und Bankert als letzter Spieler auf der Linie klären muss. 

Das zweite Gesicht des 1. FC Magdeburg

Nach der Halbzeitpause, ja was war da los? Das Mannschaft von Jens Härtel zeigte sein zweites Gesicht, das kämpferische, das, mit dem auf einmal alles möglich wird, auch das langerwartete eins zu null. Schon kurz nach der Pause belagerte der FCM wieder den Strafraum einer ideenlosen Osnabrücker-Mannschaft. Der Ball fliegt unkontrolliert zwischen den Spieler hin und her, der frisch genesene Kapitän Marius Sowislo entdeckt eine Lücke und trifft in der 48. Minute zum 1:0 für die Gastgeber. Was wir ein Befreiungsschlag, nun waren auch die letzten Magdeburger Fans im Stadion wach. Der Gesang wurde lauter, der Rhythmus der Trommel eingängiger und peitschte die Spieler von Trainer Jens Härtel noch mehr nach vorn. Man hatte das Gefühl, die Mannschaft hatte sich gefunden, spielte viel lockerer auf. Die Osnabrücker bauten langsam ab, wurden immer häufiger schon im defensiven Mittelfeld von Jan Löhmansröben und Marius Sowislo gestoppt. Den endgültigen Stoß verpasst ihnen Christian Beck  in der 60. mit einem Traumtor nach einer Glanz-Hereingabe vom Neuzugang Burak Altiparmak, der im Spiel vor allem durch seine genau in den Strafraum gezirkelten Freistöße auffiel.  Ein Fallrückzieher, schöner hatte der Anfang vom Ende für Osnabrücker nicht aussehen können. "Wir sind erst nach dem 2:0 als Mannschaft auseinander gefallen. Das war wirklich ein schönes Tor", beschrieb der Osnabrücker Trainer Joe Enochs den Beginn der ersten Halbzeit. Chancen gab es für die Gastmannschaft trotzdem noch als Hallil Savran nach einem Freistoß von Alavarez den Beck machen will, allerdings bei seinem Fallrückzieher mit Silvio Bankert zusammenstößt und erfolglos bleibt.

Heimpremiere für den US-Boy

 Und noch einmal Beck in der 72. Minute, der diesmal von Nicolas Hebbisch bedient wurde. Die Fans waren sich sicher: "Ihr könnt nach Hause fahr'n." Das ganze Stadion sang. Tosender Applaus für den Mann des Spiels, als er in der 83. Minute vom Platz ging: Christian Beck. Wer kommt für ihn und ist Sturmspitze - der US-Amerikaner Ryan Malone. Lange Zeit war der 23-jährige Allrounder nicht mal im Spielkader aufgeführt, konnte sich im erfolgreichen Testspiel gegen Wolfsburg erste Lorbeeren verdienen. Er kann's und testete schon kurz nach seiner Einwechslung den Osnabrücker Torwart Lehmann mit einem Fernschuss aus 22 Metern, keine große Gefahr, aber ein deutliches Signal.  Keine fünf Minuten später steht Malone allein vor Lehmann, kann sich allerdings nicht durchsetzen. Es änderte sich nichts mehr am Stand von 3:0, die drei Punkte blieben wieder in Magdeburg. Die alte Rechnung dürfte damit beglichen sein, zumindest ein bisschen. In nicht mal drei Tagen spielt das Team von Trainer Jens Härtel vor heimischem Publikum gegen Aalen.

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