Flucht nach vorn
Anfang des Jahres gründete sich der FC International Magdeburg mit dem Ziel, die Integration von Geflüchteten mit Fußball zu fördern. Nun begann das Training.
"Knapp zweieinhalb Jahre kickte die Flüchtlingsmannschaft in der Kreisliga C. Bis zum Winter 2018, dann meldete der Verein sie ab. Die Gründe sind vielfältig. Teils sind die Spieler der Ursprungsmannschaft in der Gesellschaft angekommen, und die Zeit für den Fußball fehlt jetzt schlicht", heißt es im DLF über die Mannschaft „Refugees 11“, einem Sportprojekt zur Integration geflüchteter Menschen.
Ähnliche Pläne wie die Erfstädter hatten vier junge Magdeburger, unter ihnen Max Kirbis. „Ich wollte schon immer einen Verein gründen und warum nicht gleich mit Mehrleistung?“, freut sich der 26-Jährige. Am 12. März diesen Jahres hat sich der „FC International Magdeburg“ offiziell gegründet und die Gründungsmitglieder haben einen Vorstand gewählt: Max Kirbis, Marvin Kuno, Christopher Luthe und Philip Trebesius. Noch ein halbes Jahr, unzählige Gespräche, Notarbesuche und Eigeninvestitionen später, beginnt der Verein mit dem Training. Über Social Media und Besuche von Geflüchteten-Unterkünften versuchen sie, Spieler zu finden. Das Feedback ist außerordentlich positiv. Bisher haben sie 11 Spieler, darunter zwei Syrer. Kirbis, der Trainer, berichtet: „Da wir auf Deutsch trainieren, haben wir mit ihnen noch nicht die tiefgründigsten Gespräche geführt, aber es klappt, die beiden hatten mega Spaß und wollen wiederkommen.“
Die Mannschaft soll ein bunter Mix aus „Einheimischen“ und Migranten werden, um die Integration bestmöglich voranzubringen. Während der Pandemie sind viele Integrationsmöglichkeiten weggefallen, somit hatten Geflüchtete weniger Chancen aus der Blase ihrer Unterkunft herauszukommen. Kirbis und seine Crew wollen dazu etwas beitragen. Sie bleiben dran, um mehr Mitglieder, die Gemeinnützigkeit und künftig Fördermittel zu bekommen, sowie eine Mannschaft zu melden.