FCM bringt Hansa-Kogge zum Sinken

by

Oliver Wiebe

Hansa gegen Magdeburg, was für ein Spannung liegt da in der Luft. Vor dem Spiel, während des Spiel und natürlich auf dem Platz. Wenn diese Ostklubs aufeinandertreffen hat das ordentlich Zündstoff und das hat man in den ersten Minuten der Partie schon gemerkt. Ein Knall und der ganze Block U steht quasi in Pyroflammen. Die MDCC-Arena wird von weißem Nebel eingehüllt. Schiedsrichter Robert Hartmann unterbricht die Partie allerdings nur kurz. Das Spiel läuft und das ist äußerst kampfbetont, beide Mannschaft stören ihre Gegenspieler relativ früh, bringen den Körper ins Spiel. Rostock setzt auf schnelle Leute, wie Mike Owusu und Marcel Hilßner. Beide lösen sich mehrfach aus dem offensiven Mittelfeld,  flanken und versuchen Soufian Benyamina, die einzige Spitze Rostocks, im Strafraum gut in Szene zu setzen. Der FCM spielt in diesen Situation sehr bedacht, ein Butzen lässt sich in der 29. Minute nicht dazu hinreißen Hilßner in Strafraumnähe von den Beinen zu holen und Björn Rother, der lässt sich als defensiver Mittelfeldmann eh nicht provozieren. Insgesamt nimmt  das Spiel erst zum Ende der ersten Halbzeit für den FCM an Fahrt auf, erst ist Philipp Türpitz nicht frech genug den Ball am Rostocker Torwart Janis Blaswich vorbei zu schieben, als der rauskommt und damit den Winkel zum Torschuss verkürzt . In der 42. Minute bekommt Türpitz dann die zweite Chance.  Niemeyer kann sich durch einen raffinierten Pass von Christopher Handke und seinem unglaublichen Antritt von seinem Gegenspieler lösen. Auf der rechten Seite steht Türpitz vollkommen frei. Diesmal macht er es allerdings besser und locht ein. Das Stadion feiert. Die Rostocker Fans sind plötzlich ganz still und der FCM dreht noch einmal auf. Diesmal ist es Nils Butzen, der auf der rechten Außenbahn Dampf macht. Er sieht Beck, spielt ihn an und der verlängert. Schwede kommt leider zu spät. Halbzeit, danke!

Lohkemper macht den Sack zu

In der zweiten Halbzeit bleibt Björn Rother draußen, Kapitän Marius Sowislo kommt für ihn auf den Platz. Anpfiff, Hansa drückt, will den FCM verunsichern. Die Vorwärtsbewegung können sie so allerdings erst 20 Meter vor Strafraum stoppen. Schon fünf Minuten nach Wiederanspfiff hätte der FCM erhöhen können. Türpitz flankt, Beck und Schwede verpassen. Eine Minute später wieder die gleiche Situation, diesmal setzt Schwede zum Sprint an, flankt von der linken Außenbahn, allerdings ist da noch ein Rostocker zwischen Beck und dem Ball. Es ist ein ständiges Wechseln, keine Mannschaft hat die Oberhand im Spiel, keiner dominiert. Vielmehr kehrt eine Routine ein, die das Spiel nicht unbedingt spielerisch sehenswerter macht. Der Star sind da die Fans von beiden Mannschaften. Geht es um den DFB, herrscht Einigkeit. Fast eine ganze Minute wird das Stadion mit den Phrasen „Scheiß DFB“ erhellt. Es ist ein Wechselgesang von beiden Fanlagern. Dann ist es ein leichtes aber bestimmtes provozieren. Die Hansa-Fans stimmen „Scheiß FCM“ an,der antwortet mit „Scheiß FCH“. Böller fliegen keine, es rennt auch niemand auf das Spielfeld. Die Partie läuft und das ohne Zwischenfälle. Weiter so. Dann kommt der große Wechsel beider Mannschaften, bringt er mehr Schwung in die Partie?  Lohkemper kommt für Tobias Schwede und bei Hansa geht der sprintstarke Owusu für Väyrynen und Rankovic für Nadeau. Hansa-Trainer Dotchew wirft noch einmal alles noch vorne, stellt sein System um. Viel mehr Möglichkeiten kommen für Hansa trotzdem nicht zustande. Stattdessen spielt der FCM. Niemeyer gelingt es wieder einen Vorstoß auf der linken Außenbahn zu vollenden, Selcuk Alibaz foult ihn.  Freistoß für den Club, Hamanns Schuss wird abgewehrt, allerdings ist da Lohkemper. Der schießt aus der zweiten Reihe und bringt ihn rein. Der Rostocker Torwart Blaswich ist machtlos. Tor für den FCM in der 68. Minute.

Hansa wirft alles nach vorne

Was macht Hansa falsch? Immer wieder ist es die linke Seite, die von den Gästen zu offen gelassen wird. Selbst die Defensivarbeit von Stürmer Soufian reicht da nicht aus, um einen Niemeyer oder einen Türpitz aufzuhalten. In der 77. Minute wechselt Härtel noch einmal, Türpitz geht und Pick kommt. Der kann seine Dribbelkünste nochmal zeigen, viel mehr aber nicht. Hansa versucht in den letzten Minuten nochmal alles, sie suchen den Torabschluss, ballern auf das Tor, wenn sich nur die kleinste Möglichkeit bietet. Es bleibt dabei: Der 1. FC Magdeburg siegt vor den Augen von 20.817 Fans mit 2:0 gegen Hansa Rostock. Das ist der sechste Sieg in Folge. Was man von dieser Mannschaft in dieser Saison erwarten kann? Wir werden sehen.

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