Der Weg der leeren Hand

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© Bashir Swabury

Wenn man an Kampfsport denkt, fällt einem wahrscheinlich als erstes Karate ein. Kara = leer, Te= Hand. 1957 eröffnete das erste Karatedojo hierzulande. Seit dem gibt es deutschlandweit mehr als 150.000 aktiv praktizierende Karatekas. Wie so viele fernöstliche Kampfkünste hat diese einen starken philosophischen Stamm. Karatekas praktizieren die Kunst nicht um jemanden anzugreifen, nicht um der Stärkste zu sein oder weil sie jemanden im Kampf, dominieren wollen. Karate wird praktiziert um seinen eigenen Charakter zu festigen und um sich im Notfall verteidigen zu können. Natürlich ist es vielen auch wichtig, sich fit zu halten oder sich bei Wettkämpfen und Gürtelprüfungen zu qualifizieren. Trainiert wird Karate in drei Formen: Kihon – das Training der fundamentalen Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken, auch Grundschule des Karates genannt. Das Kata – Ausübung von gewissen Bewegungsabläufen, die an einen choreografierten Kampf erinnern. Dabei kommt es vor allem auf Präzision und „Kraft” beim Ausüben an. Zuletzt gibt es noch den Kumite – Zweikampf, bei dem kurz vor jeder Berührung gestoppt wird, um sich gegenseitig nicht zu verletzten. Jemand der Karate ausübt, hat sich in und außerhalb des Dojos an bestimmte Richtlinien zu halten. Bei dem Schwarz- und Braungurttraining des BKCs wird dies sofort eindeutig. Vor und nach dem harten Training wird für eine Weile meditiert, am Ende jeder Einheit sogar ein moralischer Leitsatz aufgesagt. „Man muss sich Kampfkunst wie einen Berg vorstellen. Egal ob du Karate, Judo, Kung-Fu oder jede andere Kampfkunst praktizierst, am Ende kommen wir alle auf der gleichen Spitze an. Ganz oben auf diesem Berg fällt einem auf, es ging nie um das Kämpfen, sondern darum sich selbst kennenzulernen” – Tobias Prüfert, Leiter des Dojos.

Budo Karate Club, www.bkc-magdeburg.de

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