Kunst der acht Glieder

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© Wenzel Oschington

Schon beim Öffnen der Hallentür strömt einem diese männliche Energie entgegen. Gefühlt gucken einen alle an. Die Atmosphäre in der 39‘er Kampfkunstschule ist angespannt. Nachdem man aber von jedem mit Lächeln und Handschlag begrüßt wird, ist klar: Angst zu haben, braucht man nicht. Es ertönt ein lautes Piepen und wie dressiert fangen alle an, sich aufzuwärmen. Dass Thaiboxen ein hitziger Kontaktsport ist, merkt man schnell. Knie- oder Ellenbogenstöße, Tritte und Schläge gehören zum Arsenal jeden Muay-Thai-Kämpfers. Gerade wegen dieser Vielfältigkeit wird es „Die Kunst der 8 Glieder” genannt. Nicht selten geht der Verlierer eines Preiskampfes mit gebrochener Nase aus dem Ring. Solch Rigorosität existiert jedoch nur auf der Profiebene. Beim wöchentlichen Training geht es Vielen nicht ums Kämpfen, sondern darum sich fit zu halten, Stress abzubauen oder Selbstverteidigung zu lernen. Selbst wenn es beim Training einmal härter zur Sache geht, wirklich verletzen tut sich niemand. Reichlich Schutzausrüstung ist nämlich ein Muss - wer keine Schienbeinschützer dabei hat, darf beim Sparring nicht treten. „Ich mache niemals so hart, dass ich morgen nicht auf der Matte stehen kann“, so Leiter Michael Malischewski. Nach dem Aufwärmen werden in Partnerarbeit Schlag- und Tritttechniken geübt. Das letzte Drittel des Trainings wird zum Sparring genutzt. Dort sind alle konzentriert, es wird auch gelacht. „Ich kann das Vorurteil nicht leiden, dass Kampf­sportler aggressiv sein sollen, Kontrolle ist bei uns das Wichtigste” so Michael. „Ich unterrichte niemanden, der rausgehen und sich prügeln will.” 

Muay Thai in MD: Thaiboxen im Hochschulsport (Alte Neustadt), 39‘er Kampfkunst Schule (Sudenburg), Thai‘N‘Roll (Alte Neustadt)

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