Sowislo schießt 1. FC Magdeburg ins Glück
Was war das doch für eine turbulente Woche. Erst ohne, dann wieder mit Fans, rhythmisch hüpfen durften die allerdings nicht. Und darin hielten sie sich auch und wurden mit einem Sieg des 1. FC Magdeburgs belohnt. Ein Elfmetertor von Kapitän Marius Sowislo brachte in einem intensiven und umkämpften Derby den Sieg.
Der Club stand von Anfang an offensiv, für Christian Beck, der durch Rot für zwei Spiele gesperrt ist, rückte der 21-jährige Neuzugang Julius Düker zum ersten Mal in die Startelf. In der Abwehr setzte Härtel auf eine Dreierkette mit Handke, Hammann und Schiller. Das fruchtete, der FCM kam in der Anfangsphase deutlich besser ins Spiel als der HFC. Das Kurzpassspiel, was für die Gäste aus Halle in ihren vergangenen Spielen auch zu Toren führte, das versackte im Versuch zu schön spielen zu wollen. Denn der FCM presste, war bestrebt das erste Tor zu machen und das gelang. 8. Minute: Nach einer Ecke liegen Sowislo und Kath um Strafraum der Hallenser, der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt. Der Kapitän Marius Sowislo zieht flach die rechte Ecke, keine Chance für den Hallenser Torwart. Das Stadion feierte, wer hätte das erwartet? Nein, es hüpfte niemand, man tanzte, schunkelte, steckte die Schals nach oben. Und der Chor, der war da, wie auch der Kanon, der einmal die Runde durch das Stadion ging. Und dann? Dann würde das Spiel immer intensiver und den Hallensern den gelang plötzlich wieder einiges, grade über die linke Seite, da sah Chahed in der Verteidigung nicht immer gut aus. Viel zu einfach wurde er durch schnelle Kurzpässe von Pintol und Baumgärtel überrannt und konnte sich manchmal nur noch durch unnötige Fouls helfen. In dieser Phase war es Glinker, der durch u.a. durch beherztes Fausten das Anschlusstor der Hallenser verhinderte und dem Club die Führung bis zur Halbzeitpause sicherte.
Noch war alles offen, der FCM musste nachlegen, um den Sack zu zu machen. Die Offensivbestrebungen waren in der zweiten Halbzeit da, wie auch zuvor. Aber er fehlte, der letzte entscheidenden Pass, die Lücken in der Hallenser Abwehr sah man. Da schiebt ein Düker mal den Ball durch zwei Leute oder ein Schwede bringt einen hohen Ball in die Abwehr zu Handke. Doch, er fehlte der Knipser, der im richtigen Moment am richtigen Ort steht. Das ist auch nicht immer ein Beck in der Vergangenheit gewesen, ein Düker war es heute allerdings auch nicht. Viel zu häufig wich er auf die außen auf, geriet dabei u.a. mit Sebastian Ernst aneinander und fehlte dann in der Spitze. Der FCM fand keinen Abschluss, die Chance für die Hallenser. Die setzte 22 Minuten vor Ende der Partie nochmal auf, wieder war es Glinker, der den Kopfball von Ayedemir abwehrte. In dieserart den FCM turbulenten Phase bekam Marius Sowislo gelb rot nach einem angeblichen Ellenbogencheck gegen einen Spieler aus Halle. Eine weitere gelbe Karte, die Schiedsrichter Patrick Ittrich in dieser Partie verteilte. Ingesamt acht Stück waren es. Zu viel für ein Spiel oder genau richtig für ein Derby, um ihm die Brisanz zu nehmen? Im Anschluss an das Spiel sorgten Ittrichs Entscheidungen für genug Diskussionsstoff, war die gelb-rote für Sowislo berechtigt, war die Vorwarnung für Löhmannsröben zu wenig und warum bekam Fennell gelb-rot, fürs Meckern? Fest steht, der FCM hatte das entscheidende Quäntchen Glück in einem zum Ende sehr ausgeglichenen Spiel. Mann des Tages war ohne Frage Jan Glinker, der den Ball mehrfach aus wirklich brenzligen Situationen herausgefischt und ihn u.a. auf der Linie rettete.