Spiel, Satz und Sieg

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© Wenzel Oschington

Mit scharfem Geräusch zischt ein kleiner Ball durch die Luft. Der Schlagmann nimmt ihn ins Visier. Plopp – Treffer. Der Ball segelt weit zurück ins Feld. Dort wird es hektisch. Zwischen zwei weißen Stäben versuchen Schlagmänner, einen Punkt nach dem anderen abzulaufen. Es ist das Spiel zweier Teams beim traditionellen Summercricket Clash. Zehn Teams kämpfen vor den Augen zahlreicher Zuschauern auf der Sportanlage der Universität um Punkte. Seit mehr als fünf Jahren wird beim Sportzentrum der Universität Cricket angeboten, ein beliebter Anlaufpunkt für Studenten aus Indien, Pakistan und Bangladesh, weiß Ateeq Khan. Er kam vor acht Jahren von Pakistan nach Magdeburg, arbeitet an seiner Doktorarbeit in Informatik und betreut pakistanische Studenten. „Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Cricket gespielt und wollen das gerne fortsetzen.“  Seinen Ursprung hat Cricket in Ländern des Commonwealth und wird in Großbritannien wie auch Neuseeland, Australien, Indien und Pakistan sehr gerne gespielt, in Deutschland kommt dieser Nischensport langsam auch an. Die Nationalmannschaft befindet sich derzeit auf Platz 37 der Weltrangliste, es gibt Regionalligen. In Magdeburg gibt es derzeit keinen Anlaufpunkt für außerstudentische Cricket-Aktivitäten. 2007 war im Zuge der ersten Cricketanlage in den neuen Ländern auch in der Landeshauptstadt ein Verein im Gespräch. Potenzial dafür ist in Magdeburg  vorhanden. „Derzeit spielen 150 Menschen in Magdeburg Cricket, von denen etwa 100 beim Turnier teilnahmen.“  Professionell spielen einige von ihnen in Werder an der Havel und Berlin. So bleibt es allerdings vorerst, denn der studentische Anteil der Cricket-Fans ist deutlich höher. „Niemand weiß, wie lange er in Magdeburg studiert oder arbeitet“, sagt Ateeq und beobachtet das Spiel. „Aber vielleicht streben wir eine Vereinsgründung im nächsten Jahr an.“ Der mit weißem Tape ummantelte Tennisball fliegt. Der Schlagmann trifft.

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