Was lange währt
Als Spielerin träumte sie von der 3. Liga, als Trainerin der USC- Volleyballdamen hat Anja Bechmann den Aufstieg geschafft – trotz (finanzieller) Herausforderungen.
Dass die Volleyballdamen des USC jemals den Aufstieg schaffen würden, hätte selbst Trainerin Anja Bechmannn nicht für möglich gehalten. In diesem Sommer aber passierte das Unmögliche und so hat man in der Saison ein Startrecht für die 3. Liga. „Das wird natürlich eine Herausforderung“, meint Bechmann, die das Team seit sechs Jahren trainiert und davor lange als Spielerin aktiv war. „Um ehrlich zu sein, war ich mir sehr unsicher, ob wir den Schritt in die 3. Liga wirklich wagen sollen.“ Es ging ja nicht nur um den raueren Ton dort und das notwendige härtere Training – in der Liga zu spielen, kostet auch was.
Doch Anja Bechmann wusste, ihr Team würde schon wissen, was richtig ist. Und als auch die erfahrenen Spielerinnen zustimmten, war die Entscheidung gefallen. Der Mut war also da, jetzt fehlte nur noch das Geld: ungefähr 5000 € braucht das Team, um die Saison finanzieren zu können. Doch wer mutig ist, findet für alles eine Lösung. Und für die Damen des USC war diese Lösung Crowdfunding über die Aktion „99 Funken“ der regionalen Sparkassen. „Dort haben wir unser Projekt vorgestellt und eine Unmenge an Unterstützung erhalten“, freut sich Anja Bechmann. 3190€ kamen von privaten Spendern, die Stadtsparkasse gab noch mal 1000€ drauf. „Das reicht, um die Saison durchstehen, ohne Schulden zu machen – selbst wenn keine Zuschauer in die Halle dürfen“, sagt die Trainerin. Wobei das Fehlen der Zuschauer ja mehr als ein finanzielles Problem ist. Denn ohne treue Fans auf den Bänken wird es für die Drittliga-„Rookies“ sportlich auf jeden Fall nicht leichter. „Ich würde mich deshalb freuen“, sagt Bechmann, „wenn die Mannschaft Niederlagen wegstecken und Siege feiern kann.“ Ob sich dieser Wunsch bewahrheitet, wird sich am 11. Oktober zeigen: Dann steht für die USC-Damen die erste Bewährungsprobe auswärts beim VSV Havel an.