Urknall Buckau

An der alten Sülzemündung am heutigen Mückenwirt begann um 1840 mit der „Alten Bude“ die Industrialisierung Buckaus. Gut 180 Jahre später stehen entlang des längst verfüllten Sülzekanals noch riesige Werkhallen, Zeugen der Hochzeit des Schwermaschinenbaus, erst als Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG, später als Schwermaschinenbau Georgi Dimitroff. Eine der Werkhallen wird im August Schauplatz für das dreitägige Kunstfestival „Lebenszeichen“.

Seit 2007 veranstaltet der Kulturanker e.V. seine Reihe „Kabinett der Künste” und suchte sich dafür immer wieder solche brachliegende Areale. Die reurbanisierende Bespielung solcher Orte hat man über die Jahre zum Markenzeichen entwickelt. So erweckten sie 2012 mit dem Kunst- und Kulturfestival „Romantik 2.0“ das zuvor fünf Jahre lang leer stehende Altstadt-Krankenhaus zu neuem Leben, 2013 verzauberten sie mit ihrem Kultursommer „Mystique“ den ehemaligen Tagungskomplex an der Sieverstorstraße. Das atemberaubendste Projekt aber war das Kunstfestival „Sinnlichkeit“, bei dem man 2015 den stillgelegten Knast an der Sudenburger Wuhne in neuem Licht erscheinen ließ.  

Nun also Buckau. Thema des auf ein langes Wochenende angelegten Festivals ist der Weltraum. Der Name „Lebenszeichen“ ist dabei absichtlich doppelbödig gemeint. Es geht um extraterrestrisches Leben, um die erste Kontaktaufnahme mit der unbekannten Lebensform und ja, vielleicht ist es auch ein Lebenszeichen des Kulturankers. Die drei Tage im August sind angefüllt mit einem Programm aus Kleinkunst (Jamsession, Improtheater Imaginär), Literatur (Poetry Slam Paula, Literateens, uvm.), Musik (Harlekeen, Christian Hirschfeld, Josy und Onanie, Chris Averell, Herr Ulrich uvm.), der 1. Magdeburger Basketball Club macht ein Streetballtunier. Am Sonntag ist die Deutsch-Chinesische Gesellschaft zu Gast und veranstaltet Tischtennistunier.

Lebenszeichen, 20.-22. August, ehemalige SKET-Werkhallen Buckau