Weniger Geld für Studenten

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© OvGu/Berger

Im Dezember beschloss der Landtag für den Haushalt 2015/16 eine Einsparung im Hochschuletat von 5 Mio Euro jährlich bis 2019. Danach sollen sogar 7,5 Millionen Euro im Jahr gespart werden. Bisher standen den Hochschulen im Land rund 380 Millionen Euro zur Verfügung. „Das klingt sehr viel und die fünf Millionen scheinen eine kleine Summe. Aber dazu muss man wissen, dass auch mit dem bisherigen Betrag viele Hochschulen nicht ausfinanziert waren“, sagt John Matthies (26), Sprecher des Hochschulbündnisses Magdeburg-Stendal und Student an der OvGU. Die Steigerung der Energiekosten wird beispielsweise nicht vom Land getragen, sondern muss von den Hochschulen selbst finanziert werden.

Stellenabbau, Zusammenlegung von Fakultäten und das Ende einiger Studiengänge – das bedeutet die Kürzung der Gelder für die sieben Hochschulen in Sachsen-Anhalt konkret. Auch die Otto-von-Guericke-Universität und die Hochschule Magdeburg-Stendal sind von den Kürzungen betroffen. Die Auswirkungen der Einsparung bekommen die Studenten nicht sofort zu spüren. „In diesem Jahr geht es langsam los“, sagt Matthies. Welche Maßnahmen von den Hochschulen getroffen werden, ist bereits 2014 im Hochschulstrukturplan festgehalten worden. Im Gespräch ist eine Zusammenlegung von Sozial-und Gesundheitswesen mit dem Fachbereich Kommunikation und Medien. Von den insgesamt 5 Mio Euro jährlich muss die HS Magdeburg-Stendal 500.000 Euro einsparen. An der OvGU soll die Humanwissenschaftliche Fakultät geschlossen werden. Die Fakultäten Verfahrenstechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik sollen unter Ingenieurwissenschaften zusammengefasst werden, Mathematik soll in die naturwissenschaftliche Fakultät eingeordnet werden. „Dadurch werden Stellen gestrichen. Auch befristete Professuren werden auslaufen und nicht neu besetzt – etwa in Geschichte und Anglistik“, vermutet Matthies anhand des Hochschulstrukturplanes. Für auslaufende Studiengänge wird man sich zum Wintersemester 2015/16 nicht neu immatrikulieren können.

Die OvGU muss jährlich rund 1,3 der fünf Millionen Euro einsparen. Bei der letzten Umsetzung eines solchen Plans wurde an der OvGU 2004 die Musikwissenschaftliche Fakultät geschlossen. Inwieweit die geplanten Maßnahmen zur Einsparung von Geldern umgesetzt werden, entscheidet das Bildungsministerium. „Fakt ist, dass die Forschung und Lehre in Sachsen-Anhalt auch heute nicht hundertprozentig perfekt ist. Professuren sind nicht besetzt, Vorlesungen zu voll und Mitarbeiter überlastet“, sagt Matthies. Mit den erneuten Einsparungen des Landes wird sich diese Situation nicht zum positiven ändern.

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