WG gründen leichtgemacht - mit diesen 5 Tipps

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Eine Wohngemeinschaft verspricht eine Menge Spaß. Nie wieder alleine sein, mit deinen besten Freunden eine Wohnung teilen, gemeinsam lachen und feiern, zusammen lernen…so oder so ähnlich könnte dein Alltag in einer Studenten-WG sein. Allerdings kann die Realität auch anders aussehen: Streit um das Putzen, Probleme mit dem Vermieter oder Unstimmigkeiten bei der Einrichtung sind nur einige Beispiele für das Konfliktpotenzial, welches eine gemeinsame Wohnung birgt. Das soll dich aber keinesfalls entmutigen. Im Gegenteil: Eine WG kann eine einmalige und tolle Lebenserfahrung sein, die kein Student missen sollte. Nur musst du eben bei deren Gründung einige Dinge beachten, um die Weichen für eine funktionierende Gemeinschaft in der neuen Wohnung zu stellen. Mit folgenden Tipps hast du also gute Chancen auf deine Traum-WG mit coolen Leuten und einer Menge Spaß!

TIPP #1 DIE PASSENDEN LEUTE SUCHEN

Darüber, ob du dich in deiner Wohngemeinschaft wohlfühlst oder nicht, entscheiden mehr deine Leute als die eigentliche Wohnung. Du kannst also zwar durchaus zuerst eine Wohnung suchen und anschließend passende Mitbewohner. Cooler ist es doch aber, mit deinen besten Freunden zusammen zu wohnen – oder zumindest Personen, die du kennst und als gute Mitbewohner einschätzt. Bestenfalls wohnst du also bereits in deinem Studienort und hast schon neue Freunde gefunden, mit denen du eine WG gründen möchtest. Für viele Studierende ist die erste Bleibe schließlich nur vorübergehend, sprich sie wohnen in einem Studentenwohnheim, einer anderen WG, alleine oder bei den Eltern und möchten sich während des Semesters nach einer besseren Alternative umsehen. Oder deine beste Freundin, zwei deiner Kumpels oder so ähnlich studieren in derselben Stadt wie du und ihr seid euch direkt einig: Wir wollen zusammenwohnen!

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Ist das hingegen nicht der Fall, kannst du ebenfalls erst einmal eine Übergangswohnung suchen, um während des ersten Semesters, sobald du also nette Leute kennst, eine WG mit coolen Kommilitonen oder anderen Bekanntschaften zu gründen. Es gibt also viele Wege, um die passenden Leute zu suchen. Wichtig ist aber, direkt auch zu prüfen, ob ihr gut eine Wohnung teilen könntet. Denn sich zu verstehen oder gemeinsam wilde Partynächte erleben zu können ist die eine Sache. Gemeinsam in einer harmonischen WG zu leben ist eine andere. Gleicht daher im Voraus eure Vorstellungen hinsichtlich der wichtigsten Punkte ab:

Zudem ist wichtig zu unterscheiden zwischen reinen Zweck-WGs und Wohngemeinschaften, bei denen die Mitbewohner tatsächlich gerne viel gemeinsam unternehmen oder einfach am Abend zusammen im Wohnzimmer sitzen und ein Bier trinken möchten. Je besser die Vorstellungen zusammenpassen, umso geringer ist das Risiko, dass einer hinterher enttäuscht ist oder es zu Streit kommt. Nimm dir also Zeit für die Suche nach den passenden Mitbewohnern und du wirst sie garantiert finden!

TIPP #2 DIE RICHTIGE WOHNUNG FINDEN

Hast du bereits die optimalen Mitbewohner gefunden, fehlt nur noch die perfekte Wohnung. Ihr habt bestenfalls bereits über das Budget gesprochen. Such also von Vornherein nur nach Wohnungen, die im finanziellen Rahmen liegen und vergiss dabei nicht, dass du neben der Kaltmiete auch die Nebenkosten zahlen musst, zum Beispiel für Strom, Wasser und Heizung. Auch diese werden unter den Mitbewohnern aufgeteilt. Dafür gibt es übrigens verschiedene Modelle: Entweder zahlt jeder gleich viel oder die Budgets unterscheiden sich und so zahlt der eine WG-Bewohner mehr und ein anderer dafür weniger. In letzterem Fall versteht sich dann aber auch von selbst, dass der „Mehrzahler“ ein größeres Zimmer bekommt oder andere Privilegien genießt. Möchtet ihr hingegen den fairsten Weg gehen und die Kosten zu gleichen Teilen aufsplitten, sollte die Wohnung in etwa gleichgroße Zimmer aufweisen.

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Wie also findest du eine solche Wohnung? Möglichkeiten gibt es dafür zum Glück viele:

Wenn du eine Wohnung findest, die zu euren Vorstellungen passt, solltest du schnell handeln. Denn in vielen Studentenstädten sind WG-taugliche Wohnungen begehrt und dementsprechend schon nach kurzer Zeit vergeben. Apropos WG-tauglich: Achte natürlich darauf, dass die Wohnung ausreichend Zimmer für die Anzahl an Bewohnern hat, die einziehen möchten. Diese Zimmer müssen groß genug sein und dürfen keine Durchgangszimmer sein. Besonders toll sind Wohnungen mit zusätzlichem Gemeinschaftszimmer, wenn ihr euch dieses leisten könnt.

TIPP #3 DEN PAPIERKRAM ERLEDIGEN

Nun vereinbarst du erst einmal einen Termin zur Besichtigung dieser Wohnung. Kommt sie für euch infrage, müsste ihr euch bewerben. Für deine Bewerbung erhältst du eine sogenannten Mieterselbstauskunft. Diese musst du vollständig sowie wahrheitsgemäß ausfüllen und schnellstmöglich wieder abgeben, um „im Rennen“ zu bleiben.

Zu erwarten ist außerdem, dass der Vermieter eine Schufa-Auskunft verlangt oder sich von dir eine Genehmigung ausstellen lässt, um eine solche einzuholen. Sinnvoll ist also, schon vor der Bewerbung – am besten sogar vor der Suche nach einer Wohnung – deine Schufa zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern. Das erhöht deine Chancen auf eine Zusage.

Häufig gibt es aber noch ein weiteres Problem: Als Studentin beziehungsweise Student hast du vermutlich noch nicht viele Ersparnisse, kein sicheres Einkommen und auch keine sonstigen Sicherheiten vorzuweisen. Viele Vermieter bevorzugen daher berufstätige Mieter. Eine Bürgschaft, zum Beispiel deiner Eltern, kann dann ebenfalls sehr hilfreich sein, um ihn davon zu überzeugen, dass er fix mit seinem Geld rechnen kann. Auch ein Nachweis über BAföG-Zahlungen, Stipendien oder ein anderes regelmäßiges Einkommen sind gerne gesehen.

Hattest du Glück und die Zusage für die Wohnung flattert herein, musst du nur noch den Mietvertrag unterschreiben. Ihr könnt die Wohnung gemeinsam mieten, sprich jeder Mitbewohner steht im Mietvertrag, oder es gibt einen Hauptmieter und mehrere Untermieter. Anschließend gilt es, weitere Formalitäten zu erledigen: Internetanschluss beantragen, Strom- und Gasverträge abschließen (wenn nötig), alte Verträge kündigen und, und, und… Alles eben, was auch bei einem ganz normalen Umzug anfällt.

TIPP #4 DIE WOHNUNG EINRICHTEN

Nun kommt der spaßige Teil: Es ist an der Zeit, deine neue WG einzurichten. Und dabei gilt natürlich, dass alle Mitbewohner ein Mitspracherecht haben. Es versteht sich, dass jeder sein eigenes Zimmer ganz nach seinem individuellen Geschmack einrichten darf. Bei den Gemeinschaftsräumen gilt es hingegen, eine Einigung zu finden.

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Auch hier ist also sinnvoll, erst einmal ein Budget festzulegen. Dabei orientiert ihr euch an demjenigen, der am wenigsten Geld zur Verfügung hat. Anschließend überlegt ihr euch, welche Möbel ihr braucht und was euch dabei sehr wichtig ist. Kleiner Tipp: Jeder hat drei Wünsche und drei Vetos frei. Sollte es dennoch zu Streit kommen, muss ein Kompromiss gefunden werden. Dann darf vielleicht der eine „Streithahn“ die Küche alleine einrichten und der andere dafür das Wohnzimmer nach seinem Geschmack.

In den meisten Fällen sollen die Möbel in einer WG aber vor allem eines sein: günstig! Sucht also nach Wegen, wo ihr billig an Einrichtungsgegenstände kommen könnt. Einige Ideen lauten

Aus vielen alten oder ursprünglich nicht so schönen Möbeln können übrigens mit ein wenig „DIY“-Arbeit tolle Schmuckstücke entstehen. Bist du kreativ oder einer deiner Mitbewohner ist diesbezüglich talentiert, könnt ihr eure Wohnung dadurch zu einem ganz besonderen Einzelstück nach eurem Geschmack machen – und zwar für wenig Geld.

TIPP #5 EINZIEHEN UND EINLEBEN

Und zuletzt lautet die Devise: einziehen und wohlfühlen. Es ist ganz normal, dass es zu Beginn noch ungewohnt ist, mit anderen Personen als der eigenen Familie zusammenzuwohnen. Zudem müssen du und deine Mitbewohner euch erst einmal finden. Ihr braucht einen Putzplan, gemeinsame Regeln und eine neue Routine als Wohngemeinschaft. Das kann zu Beginn zu Konflikten führen.

Wichtig ist daher, essentielle Themen frühzeitig sowie in ruhiger Atmosphäre anzusprechen. Hast du ein Problem mit einem deiner Mitbewohner, weil er beispielsweise seine Putzpflichten nicht erledigt, sprich auch dieses offen an. Kommunikation ist das A und O in jeder Beziehung – auch in einer WG. Zudem ist natürlich von allen Bewohnern ein wenig Toleranz gefragt, schließlich muss jeder auf jeden Rücksicht nehmen. Mit ein bisschen Übung klappt das Zusammenleben dann in den meisten Fällen sehr gut!

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