13 Songs of Grey

by

Die drei symphatischen Herren gehören von Anfang an zu den großen Bands im Bereich Electro und Synthie-Pop, mussten wie alle Bands in diesem Genre gegen den bösen Geist der Altmeister Depeche Mode ankämpfen, beweisen aber mit dem neuen Album „Greyscale“ einmal mehr, dass sie völlig eigenständig, auf ganz eigene Art und Weise wunderbaren Pop erfinden.

© Klaus Mellenthin

Beim „Greyscale“ kommt man selbst auf den Gedanken, dass sie zu den wenigen Musikern gehören, die den Pop in unserem Land retten können, in Zeiten von überproduzierten, gepushten Eintagsfliegen. Schon der Opener „Shine“ (aktuelle Single), besticht mit einem hymnenartigen Refrain, der einen nie wieder verlassen wird. Der Begriff Künstler kommt von Kunst und was die Jungs perfekt umsetzen ist die Gradwanderung zwischen zuckersüßem Pop und eben doch den Ecken und Kanten, die dem Ganzen dann auch die Brise Melancholie und Traurigkeit aufsetzt. Und wenn man denkt, „Shine“ ist die einzige Bombe auf dem Album, wird man spätestens bei „Count on me“ eines Besseren belehrt. Das wahre Highlight des Albums fesselt durch die stimmliche Abwechslung mit Gastsänger Peter Heppner, den wundervollen Text und einen Refrain, der wie ein musikalischer Sonnenaufgang in allen Sinnen besticht und sich spätestens beim zweiten Hören zu einer der größten Pop-Hymnen der letzten 20 Jahre entwickelt. Bis zum letzten Song wird man auf „Greyscale“ im Bann gehalten, immer wieder überrascht von der Vielfalt der Songs, der musikalischen Ideen, der großartigen Stimme von Marcus Meyn und irgendwie auch von dem Gedanken, dass ein Mr. Gore eventuell mal zu uns nach Deutschland schaut und sieht und hört, wie massentauglicher Synthie-Pop heute geht! Im März läuft dann die Tour durch Deutschland und live sollte man sich die Jungs wirklich nicht entgehen lassen. Wer letztes Jahr in Leipzig oder Magdeburg dabei war, weiß  worum es geht.

Camouflage, 31. März, 20 Uhr, Factory

Back to topbutton