Auf zu neuen Horizonten

Noch liegen die Museen des Landes im Lockdown-Schlaf, aber die Themen des Jahres, von den Prämonstratensern bis zur Merseburger Domweihe, werfen bereits ihren Schatten voraus und machen Lust auf Kulturtouren im Sommer.

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© Kunstmuseum Magdeburg

In Magdeburg dreht sich gewöhnlich alles um den Dom, außer in diesem Jahr. Da steht das Kloster Unser Lieben Frauen, ältestes Bauwerk der Stadt, und der hier lebende Prämonstratenserorden im Focus. 2021 blickt der Orden auf sein 900 Jahre währendes Bestehen zurück. Der Hl. Norbert von Xanten gründete 1120 mit Gleichgesinnten das Kloster in Prémontré, aus dem Weihnachten 1121 der Orden hervorging. Herausragende Kunstwerke vom Mittelalter bis in die Neuzeit illustrieren in der Ausstellung das geistige und wirtschaftliche Wirken des Ordens bis heute. Schwerpunkte sind die Gründung im 12. Jahrhundert, die Darstellung des Ordenslebens, Schatzkunst in Liturgie und Verehrung, Heilige des Ordens und sein Beharrungsvermögen gegen neuzeitliche Umbrüche.

Mit Bibel und Spaten, 900 Jahre Prämonstratenser-Orden, ab 10. Sept., Kulturhistorisches Museum

Zum zweiten Mal widmet sich das Kunstmuseum Moritzburg dem einzigartigen lithografischen Werk von Henri de Toulouse-Lautrec zusammen mit Werken seiner Zeitgenossen. Nach der „Magie des Augenblicks“ (2016) stehen diesmal Plakate im Mittelpunkt, die einen Blick auf die Ursprünge moderner Massenwerbung werfen.

La Bohème, Henri de Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre, ab 9. Mai, Kunstmuseum Moritzburg   

© Vereinigte Domstifter, F. Matte

Nach nur sechs Jahren Bauzeit wurde am 1. Oktober 1021 der Merseburger Dom in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. geweiht. Der Dom war ein Lieblingsort deutscher Kaiser und Könige. Hier wurde Geschichte geschrieben, Geschichte aufgeschrieben und immer wieder in prächtigen Kunstwerken verewigt. Der 1000-jährigen Domweihe ist ein ganzes Festjahr gewidmet.

„Geweiht für die Ewigkeit“, Programm des Festjahrs auf www.merseburger-domweihe.de

In die Frühbronzezeit entführt erneut das Landesmuseum für Vorgeschichte. Neben neuen Erkenntnissen zur „Himmelsscheibe von Nebra“ – deren Kupfererz aus Österreich und deren Gold aus Cornwall stammt – präsentiert man mit über 400 Exponaten von Leihgebern aus 15 Ländern ein vielschichtiges Bild der Welt, in der die Himmelsscheibe geschaffen wurde.

Neue Horizonte: Die Welt der Himmelscheibe von Nebra, ab 6. Juni, Museum für Frühgeschichte Halle

Auch das Geheimnis der Schale wird gelüftet oder besser gesagt die Bedeutung von Mineralien in der Biologie. Rund 300 Exponate umfasst die Ausstellung im Naturkundemuseum, darunter Modelle von Weichtieren und viele Präparate von Schalentieren, die in der Zeit vom Kambrium bis heute auf der Erde existierten.

„Minerale des Lebens – das Geheimnis der Schale“, Sommer 2021, Museum für Naturkunde Magdeburg

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