Omi in der Sporthalle

Claudia Simon geht mit ihrer Online-Ausstellung: "Urban (He)art" neue Wege und zeigt nachhaltige Stencil Art und Textilkunst.

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© Claudia Simon

Eine Oma, die im Banksy-Style, "forever young" auf die Wand sprüht. Ein Broiler auf einem Ultraschallbild oder ein gehirnloser US-Präsident. Diese witzigen Kunstwerke mit Statement gibt es in der virtuellen Ausstellung von Claudia Simon zu entdecken. Sie selbst nennt es moderne Upcycling Art, mit dem Schwerpunkt auf Handcut-Stencil auf altem Sporthallenparkett - welches sie vor der Tischtennishalle des TTC Börde fand - sowie modernen Stickereien auf alten Dammast-Tischdecken der 5oer & 60er Jahre. Sowohl die Stencil (per Hand geschnittene Schablonen) als auch die Stickereien entstehen in einem meditativen Schaffensprozess. Alle ausgestellten Werke stehen auch zum Verkauf.

Bereits die Online-Vernissage erlebte großen Zuspruch

Das Besondere? Alles ist coronakonform und easy via Smartphone oder Laptop anzuschauen. "In Zeiten der Pandemie ist es umso wichtiger neue Wege zu gehen, um Kunst öffentlich zu präsentieren. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, eine Online-Ausstellung in einer virtuellen 3D-Galerie auf die Beine zu stellen. Bereits am 22. Oktober fand eine große Online-Eröffnungsparty mit Live-Musik statt, bei der ich die Besucher durch meine Ausstellung geführt habe. Entgegen all meiner Erwartungen fand diese Vernissage enorm großen Anklang. Nie hätte ich gedacht, dass Kunst im virtuellen Raum so echt wirken kann. Vielleicht inspiriert meine Ausstellung auch andere Magdeburger Künstler ihre Kunst auf diese Weise öffentlich zu präsentieren", berichtet die ehemalige Kunstlehrerin Claudia Simon stolz.

Dahinter steckt die "Mein Hood"-Gründerin

Die 37-Jährige, die in Magdeburg auch durch ihr Label "Mein Hood" bekannt ist, leidet seit 2014 an einer chronischen Krankheit, die das Arbeiten als Kunstlehrerin unmöglich macht. Hinzu kamen Depressionen. In dieser Zeit entdeckte sie das Sticken für sich und gewann ihre Lebensfreude 'Stich für Stich' zurück. "Durch diese langsame, meditative Art Kunst zu machen, habe ich für mich die Langsamkeit entdeckt – und die Schönheit, die darin liegen kann. Ich habe zwar schon vorher Kunst gemacht – doch durch meine Erkrankung erhielt die Kunst einen völlig neuen Stellenwert für mich. Genau diese Freude am Leben und der Kunst spiegeln auch meine Handcut-Stencils wider."

Online-Ausstellung "Urban (He)art" bis Ende November, kostenfrei zugänglich 

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