Vorwärts, Sozialismus!

Von Jugendjahren an hat sich Hermann Brösel für die Fotografie interessiert. Den sich ab Ende der 1950er Jahre entwickelnden neuen Möglichkeiten der Farbfotografie stand der damals erfolgreiche Sudenburger Unternehmer sehr interessiert gegenüber. Gepaart mit seinem ausgeprägten Interesse für seine Heimatstadt, wandte er viel Zeit und Geld auf, um über ein Jahrzehnt hinweg seine Heimatstadt in zahllosen Farbdiaaufnahmen zu fotografieren. Mit seinen Bildern dokumentierte er geradezu den städtebaulichen Neuaufbau Magdeburgs. Insbesondere die intensiven Bauarbeiten in der nahezu völlig zerstörten Altstadt zogen ihn immer wieder an. Seine zumeist mit architektonischer Strenge fotografierten Bilder zeigen aber auch, dass erheblich mehr Altbausubstanz den Krieg überstanden hatte, als man heute annehmen würde. Neben mehreren Stadtkirchen musste auch mancher Altbau für die Neugestaltung einer automobilgerechten sozialistischen Reißbrettstadt weichen. Als Hermann Brösel 1984 mit fast 82 Jahren starb, hinterließ er ein etwa 15.000 Farbdias umfassendes Archiv aus diesen stadtbildprägenden 1960er Jahren. Weil er auf jedem Diarahmen zugleich exakt den Aufnahmetag und -ort beschriftete, ist seine Fotosammlung heute ein einzigartiges Zeitzeugnis für unsere Stadt. (

Foto-Ausstellung: Hermann Brösel: Magdeburg in Farbfotografien aus den 1960er Jahren, 8. bis 27. Juni