Von Narva-Lichtern bis Amiga-Liedern
Wie fühlte sich die Weihnachtszeit zu DDR-Zeiten an?
Eine Antwort liefert die traditionelle Adventsausstellung in der Museumswohnung des MWG-Nachbarschaftsvereins. Die zieht in diesem Jahr in die Ladenstraße des Allee-Centers um. Im Basement ist ein typisches Wohnzimmer aus den 1970ern aufgebaut, in dem es Typisches von früher zu entdecken gibt: Lauschaer Adventsschmuck, NARVA-Lichterketten, RFT-Fernseher, AMIGA-Schallplatten und vier original mit Malimo-Mode und Burger Schuhwerk bekleidete Schaufensterpuppen. Im Zeitungsständer aus Bast steckt eine Ausgabe der „NBI“ und ein zerfleddertes „Neues Deutschland“, im Bücherregal „Weltall, Erde, Mensch“. In der Ecke eine Stehlampe aus der DDR-Konsumgüterproduktion und auf dem Papp-Weihnachtsteller sammeln sich süße Leckereien wie Dominosteine, Dresdner Stolle, Schlager-Süßtafel oder Weihnachtskonfekt aus Wernigerode.
Beim Blick in dieses typische DDR-WeihnachtsWohnzimmer der 1970er Jahre wird auch deutlich: So bunt, schrill und zuweilen überbordend wie heute sah die Festtagsdeko früher nicht aus. Lametta wurde nach dem Fest aufgebügelt, um es wieder zu verwenden. Weihnachtskugeln waren Schätze und wurden wie Goldstaub gehütet, die sündhaft teure Weihnachtspyramide war ein Erbstück. Selbstgedrechselte Kerzenständer, eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge und der Schwibbogen, den Opa mit der Laubsäge selbst ausgesägt hat, verstärken die Erinnerungen.
DDR-Adventsausstellung in der Museumswohnung bis 6. Januar im Basement