Platonische Körper

In einer Doppelausstellung begegnen sich die – erstmals überhaupt gezeigten - Keramiken von Hans Wewerka mit den grafischen Formen von Jean Kirsten.

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© Jean Kirsten

Zu den Arbeiten Wewerkas hat das Forum Gestaltung eine enge Bindung. 2014 eröffnete das Wewerka Archiv, das den erweiterten Nachlass Stefan Wewerkas, aber auch der Werke seines Onkels Hans, seines Vaters Rudolf und die Zeichnungen seines Sohnes Philipp Wewerka umfasst. Nun werden überhaupt zum ersten Mal die Werke von Hans Wewerka präsentieren, dessen künstlerische Laufbahn als Keramiker auch im Zusammentreffen mit Ernst Barlach außerordentlich erfolgreich begann und die ihn 1911 nach Magdeburg an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule führte. Am 8. September 1915 stoppte der Krieg sein hoffnungsvolles Wirken. Er starb als Landsturmmann im Feldlazarett. Johannes, genannt Hans, Wewerka ruht auf der Kriegsgräberstätte in Lens-Sallaumines, Block 6, Grab 300.41.

In einer Gemeinschaftsausstellung des Forum Gestaltung, des Keramikmuseums Westerwald in Kooperation mit der Ernst Barlach Stiftung wird nun eine nahezu vollständige Hans-Wewerka-Werk-Präsentation gezeigt.

Die zweite Ausstellung zeigt „platonische koerper“ des Dresdner Künstlers Jean Kirsten. Die nach Platon benannten fünf platonischen Körper sind geometrische Konstruktionen von höchster Symmetrie. In einer seiner Arbeiten unternimmt Jean Kirsten den Versuch, vier der platonischen Körper im fünften, dem zwanzigflächigen Ikosaeder, zu implementieren. Das Ergebnis dieser künstlerischen Raumforschung ist Bewegung, sowohl der Tatsachen als auch ihrer Wahrnehmung und der daraus resultierenden Vorstellungen über sie. In der Serie „Excavatio“ spielt Kirsten alle Variationsmöglichkeiten durch. Die bildnerische Erforschung von Bewegungen und Strukturen in Fläche und Raum bildet den Kern der künstlerischen Arbeit. Neben dem unendlichen Reservoir geometrischer Formen, die dem Künstler stets Inspiration war, trat schon 2009 die seither andauernde Erkundung der Raum-Harmonie­lehre des ungarischen Avantgarde-Choreographen Rudolf von Laban. Auch die von Laban entwickelte Notationsmethode bedient sich der platonischen Körper.

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Forum Gestaltung

Brandenburger Straße 9-10, 39104 Magdeburg View Map

0391 990087611

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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen

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